Behandelter Abschnitt Off 16,5-7
In den Versen 5–7 haben wir ein oder zwei Worte, die, wenn sie korrigiert oder richtig gelesen werden, zur vollen Kraft und Klarheit der Stelle beitragen.
Und ich hörte den Engel der Wasser sagen: Du bist gerecht, der da ist und der da war, der Heilige, dass du so gerichtet hast. Denn Blut von Heiligen und Propheten haben sie vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken gegeben; sie sind es wert. Und ich hörte den Altar sagen: Ja, Herr, Gott, Allmächtiger, wahrhaftig und gerecht sind deine Gerichte (16,5–7).
Ich habe zu Kapitel 11 bemerkt, dass die Worte „und sollst sein“ hier überhaupt keine Kraft haben, und dass ein anderes Wort das am besten bezeugte „der Heilige“ ist. Es ist das gleiche Wort, das in Kapitel 16,4 vorkommt – das weniger übliche für „heilig“. Bevor diese Schalen ausgegossen werden, wird Gott in seiner barmherzigen Heiligkeit erhoben. „Du bist gerecht“. Das war klar, denn Gott goss seinen Zorn über die Menschen in ihrer Schuld aus, gerade weil Er gerecht war. Aber mehr als das – „der da ist und der da war, der Heilige“. Bevor die Schalen ausgegossen werden, und auch jetzt, während sie ausgegossen werden, bleibt das wahr. Der Engel der Wasser bezeugt seine Gnade, auch während er so richtet, was vielleicht im Widerspruch dazu gestanden hätte. Auch er antwortet von unten auf den Gesang von droben. Wenn die Gläubigen, die am gläsernen Meer ruhen, Ihn als barmherzig in der Heiligkeit erheben, so bestätigt der Engel das. „Denn Blut von Heiligen und Propheten haben sie vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken gegeben; sie sind es wert“ (V. 6). Es gab eine gerechte Vergeltung – sie waren in einem schrecklichen Sinn würdig. „Und ich hörte den Altar sagen“, nicht etwas aus dem Altar (V. 7). Es mag ungewöhnlich erscheinen, vom Reden des Altars zu sprechen, und zweifellos wurden die anderen Worte eingefügt, weil die Menschen es so seltsam fanden. Aber es widerspricht nicht wirklich dem prophetischen Sprachgebrauch, wenn man es symbolisch versteht. Kein Mensch würde absichtlich eine Schwierigkeit in die Schrift einfügen: Aber es ist zu gewöhnlich, zu versuchen, das, was nicht verstanden wird, aus dem Wort zu entfernen, um es so nach der gewöhnlichen Denkweise verständlich zu machen. Außerdem gibt es an anderer Stelle das, was den Weg dafür bereiten könnte. In Kapitel 9,13 heißt es: „Und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott ist“. Hier in Kapitel 16 geht die Darstellung noch weiter: Die Stimme kommt vom Altar selbst. Für mich bestätigt es das, was wir bei verschiedenen Gelegenheiten bemerkt haben – die Tatsache und Unangemessenheit der Einmischung von Menschen in die Schrift. „Ich hörte den Altar sagen“ (V. 7) hat daher große Kraft. In einem früheren Teil des Buches wurden die Seelen derer, die „um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, das sie hatten“, getötet worden waren, unter dem Altar gesehen (6,9). Hier nun soll der Altar, der ihr Blut gesehen hatte, zu Gott rufen und bekennen, dass seine Gerichte wahr und gerecht sind. Im ersten Buch der Bibel wird davon gesprochen, dass die Erde wegen des Blutes Abels zu Gott schreit; sollte nicht viel mehr der Altar wegen des Blutes der gemarterten Heiligen Gottes rufen? Meiner Meinung nach ist das ungemein zutreffend. Wenn es nur ein Engel gewesen wäre, wäre dies eine vergleichsweise ferne Verbindung gewesen; denn ein Engel, obwohl er denen dient, die Erben des Heils sein werden, tritt nicht so direkt in ihre Leiden ein, und man kann kaum sagen, dass er unmittelbares Mitempfinden mit ihnen hat.