Das zweite Tier ist sehr wichtig. Es ist die wirklich aktive Macht im Heiligen Land. Das Tier aus dem Meer hat seine Herrschaft über den Westen, mit großem Einfluss darüber hinaus; aber Israel oder Jerusalem ist nicht seine Sphäre, außer dass es die Zeugen vernichtet und dort fällt. Es ist das zweite Tier, das die große Macht ist, die das Heilige Land kennt.
Und es tut große Zeichen, so dass es sogar Feuer vom Himmel auf die Erde herabkommen lässt vor den Menschen (13,13).
Was dem Wunder ein so tiefes und schmerzhaftes Interesse verleiht, ist dies: Es war das besondere Zeichen, durch das Elia die falschen Propheten des Baal verwirrte. Als die ganze Frage zwischen Gott und Baal lag, was war der Wendepunkt, der die Ansprüche des Herrn gegen den falschen Gott entschied? Es war genau diese Sache – Feuer, das vom Himmel herabkam. Es war ein vertrautes Zeichen in Israel und eines, das sie zurecht mit der direkten Zustimmung und Macht Gottes in Verbindung bringen konnten. Denn Er hatte zu verschiedenen Zeiten Feuer vom Himmel fallen lassen, als Zeichen seiner Zustimmung. Feuer kam herab vor dem Herrn, als die Priester geweiht wurden; dasselbe auch, als der Tempel gebaut und von Salomo geheiligt wurde: „Und als Salomo geendet hatte zu beten, da fuhr das Feuer vom Himmel herab und verzehrte das Brandopfer und die Schlachtopfer; und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus“ (2Chr 7,1). Es war der krönende Beweis für die Gegenwart des Herrn in Verbindung mit Israel – für seine Gegenwart, die den Schauplatz erfüllte und ihre Opfer annahm.
Hier also ist dieser furchtbare Nachahmer und Widersacher des Herrn Jesus, der sich als Gott Israels und als Christus aufspielt. Der wahre Messias war der Gott Israels, und hier finden wir seine Majestät und Ansprüche und Macht nachgeahmt; auch der Antichrist wird Feuer vom Himmel fallen lassen. Ich sage nicht, dass das Feuer wirklich vom Himmel kommt, sondern dass es den Anschein hat; in den Augen der Menschen war es Feuer, das vom Himmel kam. Wie Satan nachahmen konnte, so war hier diese böse Macht, die nach dem Wirken Satans auftrat und scheinbar tat, was Elia getan hatte. Derselbe Beweis, den Elia für den Herrn und gegen Baal erbracht hatte, ist der, den er hier in seinem eigenen Namen anbietet. Es ist eine schreckliche Szene, und noch mehr, wenn man sie mit der Stelle in 2. Thessalonicher 2,9 vergleicht. Denn leider werden dieselben Worte, die in Apostelgeschichte 2,22 für die Wunder Christi verwendet werden, hier vom Heiligen Geist auf den Menschen der Sünde angewandt. „Jesus, den Nazaräer“, sagt der Apostel Petrus, „einen Mann, von Gott vor euch bestätigt unter euch, durch mächtige Taten und Wunder und Zeichen.“ So ist in 2. Thessalonischer 2,9 der gesetzlose Mensch jemand, „dessen Ankunft nach der Wirksamkeit des Satans ist, in aller Macht und allen Zeichen und Wundern der Lüge“. Die besonderen Zeichen Christi, damit die Menschen die Wahrheit erkennen, werden von diesem Betrüger nachgeahmt. Er vollbringt für die Lüge ähnliche Dinge, und die Menschen werden völlig verführt und getäuscht.
Was einem solchen Ende den Weg bereitet, ist die Unzufriedenheit, die die Menschen mit der Christenheit, wie sie ist, empfinden werden. Ich gebe zu, dass sie zurecht schlecht über den Zustand sprechen, in den das Christentum geraten ist. Wenn es seine himmlische Absonderung verliert und mit weltlichen Prinzipien vermischt wird, ist Verwirrung die Folge. Sie vergessen, dass Satan der Gott dieser Welt ist. Daher hat er sie völlig geblendet, was die Versammlung Gottes ist und was dem Namen seines Sohnes hier auf der Erde gebührt. Christus wird schlichtweg ausgeklammert, und es fehlt sogar die Wahrhaftigkeit, die von den Menschen in den gewöhnlichsten Dingen des Lebens verlangt wird. Es ist nicht so, dass man ein Wort gegen andere sagen möchte; aber Gott bewahre uns davor, dass wir nicht mit ganzem Herzen und Gewissen eine Sache beurteilen, die sogar unter der gewöhnlichen Ehrlichkeit in den Dingen des Lebens liegt. Wenn die Versammlung oder der einzelne Christ aufhört zu richten, oder wenn sie im Herzen verurteilt, in der Praxis in den heiligsten Dingen das zulässt, was ein natürlicher Mensch in menschlichen und gesellschaftlichen Beziehungen nicht tut; so dass sogar die Welt selbst sehen kann, dass das, was sich mit dem Namen Christi bekleidet, alles falsch ist. – Wenn eine solche Zeit wie diese kommt, kann Gott sich dann noch länger zurückhalten? Das Gericht kommt schnell; und welch eine Gnade ist es, dass Gott uns etwas Schönes als unsere Hoffnung und Glückseligkeit gegeben hat, und nicht die immerwährende dunkle Vorahnung eines höchst sicheren Gerichts! Unser Teil ist außerhalb der Sphäre der Welt. Das Gericht muss sein, bevor die Welt völlig gesegnet werden kann. Wenn ein Mensch sich nur mit dem Bösen und seinem Gericht beschäftigt, glaubst du, dass er dann die Kraft hat, für das Gute zu handeln? Nicht das Aufzeigen des Bösen, sondern das Einwirken von Gnade und Wahrheit auf uns gibt Kraft: Sonst wäre es nur ein Aussteigen aus einer Form des Bösen, um in eine andere zu fallen. Die einzige wirkliche Sicherheit ist die Annäherung an Christus: Wir helfen anderen nur so weit, wie wir sie mit Ihm in Verbindung bringen.