Nun finden wir eine neue Handlung:
Und der Engel nahm das Räucherfass und füllte es von dem Feuer des Altars und warf es auf die Erde; und es geschahen Stimmen und Donner und Blitze und ein Erdbeben (8,5).
Sicherlich ist dies der kupferne Altar, auf dem nicht der Weihrauch, sondern das Feuer brannte. Das Ergebnis ist nicht, dass die Wirksamkeit des Werkes Christi immer lieblicher vor Gott hervortritt (wie wir es bei den Opfern auf dem kupfernen Altar in 3. Mose sehen), sondern dass hier das Feuer auf die Erde geworfen wurde, und sofort darauf „Stimmen und Donner und Blitze und ein Erdbeben“ geschahen. So finden wir also offensichtlich ein Gebet von anderem Charakter und mit anderer Wirkung vorgestellt – ja, der Priester selbst wird auf eine andere Art und Weise gesehen, verglichen mit dem, was jetzt geschieht. Für uns ist Jesus, der Sohn Gottes, durch die Himmel gegangen, ein Hoherpriester, der in allem versucht worden ist wie wir, ausgenommen die Sünde. Er ist für unsere Sünden gestorben, er kann mit unseren Schwachheiten mitempfinden, da Er sowohl in der Versuchung als auch in der Sühnung bis zum Äußersten gelitten hat. Auch unser Gott sitzt auf dem Gnadenthron, von wo Gnade und Barmherzigkeit ausgehen, um in der Zeit der Not zu helfen (Heb 4). Auch unsere Haltung gegenüber den Außenstehenden ist ähnlich; und daher sind und sollen Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen für alle Menschen geschehen (2Tim 2).
Aber hier geht es nicht um Barmherzigkeit, sondern um Gericht; denn obwohl es den Weihrauch und die Gebete der Gläubigen geben mag, ist das unmittelbare Thema, dass die Symbole der Gerichte Gottes gesehen werden, die auf der Erde wirken. Es gibt eine völlige Übereinstimmung in allen Begebenheiten, die hier geschildert werden. Obwohl ein Priester, und Gläubige, und ein Altar (beide Altäre, wie mir scheint) und Weihrauch und das Räucherfass und das Feuer in der richtigen Reihenfolge zu finden sind, so geschieht es doch in Gemeinschaft mit Gott, der die Erde richtet: daher auch die bereits bemerkte Stelle der relativen Entfernung. Wenn der Herr überhaupt dargestellt wird, dann als Engel und nicht in seiner vollen Würde als der für immer verherrlichte Sohn Gottes. Natürlich ist Er immer der Sohn Gottes, aber Er hat daneben noch andere Würden, und hier stellt die prophetische Vision Ihn in einem ganz anderen Titel und einer anderen Herrlichkeit vor.