Das Gewand bis zu den Füßen, mit dem Er bekleidet war, deutet nicht auf die Tätigkeit der Arbeit, sondern auf ein würdiges priesterliches Gericht hin. „Gold“, wie hier im Gürtel, ist das Symbol der göttlichen Gerechtigkeit; Leinen wird als das erklärt, was heilig ist und den Menschen vorgestellt wird. sein Haupt aber und seine Haare waren weiß wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme (V. 14).
Es gibt also außer der Tatsache, dass Er der Sohn des Menschen ist und in der Kleidung und am Ort der priesterlichen Unterscheidung gesehen wird, auch die Zeichen der göttlichen Herrlichkeit, wie ein Vergleich dieser Stelle mit Daniel 7 zeigt. Was bei Daniel von dem Alten der Tage gesagt wird, wird bei Johannes auf den Sohn des Menschen angewandt13, wobei der Alte der Tage der ewige Gott ist. Johannes14 sieht hier, dass der Sohn des Menschen selbst der Alte an Tagen ist; wie ja auch Daniel zeigt, dass er als solcher kommt (7,22). Dieser schrieb auch: „Das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott“, und „das Wort wurde Fleisch“, doch nun sieht er in einer prophetischer Vision die Verbindung der Menschheit mit den Zeichen, die zu Ihm in der Gottheit und in der Person des Sohn des Menschen eigen waren. Das Haupt und die Haare, die „wie weiße Wolle, wie Schnee“ sind, zeigen die Fülle der göttlichen Weisheit. Es gibt keinen Kopfbund, als ob Er als Hohepriester in gnädiger Fürbitte handeln würde. Er ist hier der Richter. Noch weniger sehen wir die Krone oder das Diadem. Die Zeit für seine Herrschaft ist noch nicht gekommen. Er sitzt auf dem Thron des Vaters, noch nicht auf seinem eigenen Thron.
13 Der Artikel fehlt im Griechischen, und zwar um den Charakter anzuzeigen, in dem Christus gesehen wurde: „ein Menschensohn“ ist daher zu vage und nicht der Sinn. Wäre der Artikel eingefügt worden, hätte er die Vorstellung von Ihm als der bekannten Person vermittelt, die Johannes auf der Erde liebte und Ihm folgte, und nicht den Charakter, in dem Er jetzt erschien.↩︎
14 Das Wort χαλκολβάνῳ scheint aus χαλκός, Kupfer, und laban, weiß, zusammengesetzt zu sein – eine Verbindung aus Griechisch und Hebräisch, von der man vermutet, dass sie mit dem Buch harmoniert (vgl. in diesem Kapitel ναὶ ἀμήν [V. 7]; auch Kapitel 9,11; und vielleicht anderswo).↩︎