Der Apostel bestätigt das schreckliche Ende des von ihm soeben geschilderten Verlaufs durch die beiden abschließenden Verse, von denen der eine erklärend ist und der andere in dem wahren Sprichwort mit seinen treffenden Bildern angewandt wird, das nur zu oft als Beispiel dient.
Denn es wäre besser für sie, den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt zu haben, als, nachdem sie ihn erkannt haben, sich abzuwenden von dem ihnen überlieferten heiligen Gebot (2,21).
Der rechtschaffene Ton der Warnung wird mit apostolischem Ernst bis zum Schluss beibehalten. Nicht das Wissen, auch wenn es noch so wünschenswert wäre, ist das Unerlässliche, sondern der Glaube, der durch die Liebe wirkt und unsere Glieder der Gerechtigkeit unterwirft, damit sie heilig werden. Es wird nie behauptet oder angedeutet, dass diese Irrlehrer aus Gott geboren waren; aber sie hatten sich zu seinem Namen bekannt, der dem Teilhaber einer göttlichen Natur, die ihnen immer fremd gewesen war, alles Gute garantiert. Sie hatten sich einst durch die moralische Wirkung dessen, was sie empfangen hatten, von den Verunreinigungen der Welt losgesagt. Denn das Licht des Christentums hat auch auf Juden und Heiden und Ungläubige nicht wenig Einfluss gehabt; und davon hatten die Irrlehrer ebenso viel oder mehr profitiert. Aber als die Krise persönlich kam und sie sich bewusst dem bekannten Bösen hingaben, war ihr Untergang besiegelt, wenn auch nicht so schnell.
Deshalb wissen wir heute, dass es besser für sie wäre, den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt zu haben, als sich wohlwissend von dem heiligen Gebot abzuwenden, das ihnen überliefert war. Was kann klarer und sicherer sein? Der Weg der Gerechtigkeit ist Christus, der im Evangelium bekanntgemacht wird; aber die Wahrheit und das Leben begleiten den Weg, wenn er durch einen lebendigen Glauben beschritten wird, und die Frucht der Gerechtigkeit folgt nur durch Jesus Christus zu Gottes Ehre und Lob. Hier war nichts als der Boden der gefallenen Natur, der Dornen und Dornensträucher hervorbrachte, und deshalb ist das Ende umso schlimmer, als es ein Anfang von äußerer Kultur und Reinigung war, und das Ende wird verbrannt werden, wie wir in Hebräer 6,8 lesen. Auch heißt es: „Gott lässt sich nicht spotten! Denn was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten. Denn wer für sein eigenes Fleisch sät, wird von dem Fleisch Verderben ernten; wer aber für den Geist sät, wird von dem Geist ewiges Leben ernten“ (Gal 6,7.8). Daran hatten die Irrlehrer nicht mehr Anteil und Los als Simon Magus in der Anfangszeit. Ihr Verderben wurde durch die Morgenwolke der scheinbaren Verheißung oder den frühen Tau guter Worte, die vielleicht anderen zum Segen gereichten, aber bei ihnen selbst keine Wirkung zeigten, noch verschlimmert. Der Versuch einiger, ihnen einen Übergang vom Tod zum Leben zuzuschreiben, wird durch die Schrift widerlegt, die niemals so weit geht, sondern vor der Errettung aus Gnade halt macht. Das heilige Gebot, das ihnen überliefert wurde, war nicht einmal mit dem Glauben in ihren Seelen vermischt; und von diesem kehrten sie sich schließlich ab, um ihren eigenen Willen zu tun und ihre bösen Begierden zu befriedigen.