Aber wir tun gut daran, noch mehr zu beachten, nämlich die unmissverständliche Stimme aus der Wolke der göttlichen Gegenwart, nicht mit Donner, sondern mit dem Tonfall der zärtlichsten Liebe und als offensichtliche Antwort auf den gut gemeinten, aber völlig unerfüllten Wunsch des Petrus, seinen Meister zu erhöhen. Der Vater allein weiß, wie sein Sohn geehrt werden soll, denn Er liebt den Sohn wirklich über alles und hat Ihm alles in die Hände gegeben. Lasst auch uns den Vater hören; denn Er ist der Vater Christi und der unsere, sein Gott und der unsere.
Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der prachtvollen Herrlichkeit eine solche Stimme an ihn erging: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe“ (1,17).
Der Herr Jesus war der Mensch, der Messias, auf dem Weg zur äußersten Erniedrigung, sogar zum Tod am Kreuz, und von niemandem so sehr dazu verurteilt wie von seinem eigenen Volk, den Juden. So groß waren die verderbliche Blindheit und der schuldhafte Unglaube, die die Menschheit durchzogen. Um seine schwachen Nachfolger auf einem Leidensweg zu ermutigen, mit dem sie selbst am wenigsten gerechnet hatten, passte es daher zu Ihm, der weise, gut und gerecht ist, sich über alle natürlichen Grenzen zu erheben, die normalerweise vorherrschten, und seine vorherbestimmte Erhöhung im kommenden Reich auf die ungewohnteste und eindrucksvollste Weise zu offenbaren. Dieses ist in der Tat noch nicht einmal gekommen; während Israel in hartem Unglauben verharrt, wird die Versammlung inzwischen zu ihrer besonderen Glückseligkeit zu himmlischen Örtern berufen. Dann wird auch der Jude Gegenstand der heilenden Barmherzigkeit Gottes werden, wie es jetzt beim Heiden der Fall ist, obwohl er wie die Masse der Juden am Ende des Zeitalters die Wahrheit schnell für die Krise aufgibt.
Im Hinblick auf die Leiden Christi und seine Herrlichkeiten, die zu gegebener Zeit nicht nur im Himmel, sondern auch auf der Erde folgen werden, schenkte die Gnade den auserwählten Zeugen diese außergewöhnliche Erwartung in kleinem Rahmen, aber mit göttlicher Tiefe und Kraft. Während Er betete (so berichtet uns Lukas, der am meisten von seiner menschlichen Vollkommenheit spricht), veränderte sich das Aussehen seines Angesichts, und auch sein Gewand wurde weiß, strahlend. Und die beiden Männer aus alter Zeit, die für ihre Treue zum Herrn und seinem Volk so bekannt waren, sprachen mit Ihm, dem zentralen Gegenstand für Gläubige im Himmel und im Jenseits. Sie erschienen in Herrlichkeit und besprachen seinen Ausgang, den Er in Jerusalem erfüllen sollte. Wie interessant und lehrreich! Der eine war der Verkünder des Gesetzes Gottes, der andere sein Wiederhersteller und Verteidiger, als Israel abtrünnig wurde und Baal anbetete. Doch sie sprachen über den Tod unseres Herrn, nicht über das Gesetz. Wo gab es etwas Vergleichbares zu seinem Tod? Und wie unheilvoll war das, „in Jerusalem“! Dort allein wurde Gott in Bezug auf die Sünde moralisch verherrlicht; dort wurde Satan für immer besiegt; dort war die Sünde des Menschen, des Juden, am dunkelsten; dort wurde die Gnade bis zum Äußersten gezeigt; dort wurde das Gericht über unsere Sünden so getragen, dass Gott den Gläubigen nur in Jesus rechtfertigen kann. Was hatten ihnen Mose oder Elia offenbart, das diesen Wahrheiten angemessen zur Seite gestellt werden konnte? Und doch sind sie der gemeinsame Glaube der Christen, der Glaube, der den Heiligen einst überliefert wurde.
Petrus, der dabei war, sagt kein Wort über das wundersame Gespräch; und Lukas, der nicht dabei war, ist der einzige, der es aufzeichnet. Auch Paulus war zu jener Zeit nichts anderes als ein Hebräer, ein Pharisäer nach dem Gesetz, der Christus nach dem Fleisch nicht kannte und Ihn nur als gestorben, auferstanden und in den Himmel aufgefahren kannte und die Tage seines Fleisches in keiner Weise kannte. Was es beweist, ist der Plan und die Macht und der Wille Gottes in Bezug auf die Inspiration, der jedem Schreiber das gab, was mit seiner Absicht übereinstimmte. Hier bezeugt der Apostel, der die Macht und das Kommen unseres Herrn Jesus vor sich hat, die Ehre und den Ruhm, die Er von Gott dem Vater empfing, als er in jenes Geheimnis eingeweiht wurde, das alle verborgenen Geheimnisse der Heiden übertraf, so wie der Vater und der Sohn in Wahrheit und Liebe ihre erbärmlichen Gottheiten übertrafen, die nach ihren eigenen Darstellungen moralisch verachtenswert waren, sei es in ihren Fabeln oder in der moralischen Wirkung auf ihre Verehrer. Aber es war im Hinblick auf das kommende Reich und die Offenbarung Christi, es einzuführen, wovon dieser und der frühere Brief voll sind.
Petrus spricht hier allerdings davon, dass „von der prachtvollen Herrlichkeit eine solche Stimme an Ihn erging [oder geäußert]: ,Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.‘“ Bald, ja bald würde sich bei seinem Weggang in Jerusalem erweisen, dass die Stadt, über die Er weinte, in Ihm weder Gestalt noch Pracht sah, die sie überhaupt begehren sollte; ja, gleichsam ihr Angesicht vor Ihm verbarg, als ein Abscheu der Menschen und als von Gott geschlagen und niedergebeugt. Aber hier wird es bezeugt durch die Stimme aus der Herrlichkeit: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ So war es in der Ewigkeit vor der Schöpfung, so war es bei der Erschaffung der Welt durch Ihn, so bei allen Handlungen der Vorsehung, bei dem geheimen Wirken der Gnade an den Menschen und bei der öffentlichen Regierung Israels unter dem Gesetz. So war es noch mehr, als das fleischgewordene Wort den Gegenstand seines ewigen Wohlgefallens als Mensch auf der Erde in unerschütterlicher Abhängigkeit und Gehorsam auf seinem Weg in den Tod zu seiner Ehre, zum Heil der Menschen, zur Glückseligkeit der Versammlung, zur Befreiung seines Volkes und zur Versöhnung aller Dinge darstellte.