Behandelter Abschnitt 1Thes 5,27-28
Ich beschwöre euch bei dem Herrn, dass der Brief allen [heiligen] Brüdern vorgelesen werde. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch! (5,27.28).
Wir können uns vorstellen, wie angemessen und notwendig dies war, als der Apostel seinen ersten Brief schrieb. Es war eine Mitteilung in Form eines Briefes, so charakteristisch für das Christentum in seiner liebevollen Innigkeit wie auch in seiner Einfachheit. Die Tiefe der Gnade und der Wahrheit liegt in ihrer Natur, unabhängig von der Form, in der sie mündlich oder schriftlich vorgestellt wird. Da es aber ein Brief ist, und der erste, den der Apostel schrieb, besteht er darauf, dass die Dinge, die er schreibt, als die Gebote des Herrn anerkannt und allen vorgelesen werden, da sie alle im Herrn betreffen. Denn obwohl er seinen Aposteltitel nicht nennt, wo er sich doch nur darüber freuen konnte, dass seine Nennung überflüssig war, schreibt er im vollsten Bewusstsein davon (1Thes 2,6) und deutet hier seine vollste Autorität an, möchte aber dennoch mit dem geringsten Glied des Leibes Christi in unmittelbarer Verbindung stehen, da er schließlich wünscht, dass die Gnade unseres Herrn Jesus Christus mit ihnen sei (V. 28). Es war nicht so, dass er die Integrität derer, die über ihnen im Herrn waren, verdächtigte, sondern dass er allen Gläubigen die Ernsthaftigkeit einer frischen inspirierten Mitteilung einprägen wollte. Und wahrlich, je mehr wir über das gnädige Interesse Gottes nachdenken, das Herz des Apostels auf diese Weise wirken zu lassen, geleitet und erfüllt mit passender Wahrheit für seine Kinder, desto mehr wird unsere Wertschätzung für solche unfehlbaren Worte göttlicher Liebe zunehmen.