Heiligkeit geht natürlich weit über die Freiheit von Sinnlichkeit hinaus. Dennoch war es keine Kleinigkeit, sich von dem fernzuhalten, was im normalen Leben überall gutgeheißen wurde. Der Apostel begnügt sich auch nicht mit der negativen Pflicht der Enthaltsamkeit, sondern fordert jeden auf, „sein eigenes Gefäß in Heiligkeit und Ehrbarkeit zu besitzen“, statt es locker in Sünde und Schande treiben zu lassen, „nicht in Leidenschaft der Lust, wie auch die Nationen, die Gott nicht kennen.“ Apostelgeschichte 15 ist ein klarer Beweis für das biblische Zeugnis jener Zeit, das durch die Enthüllungen von Pompeji und Herculaneum schmerzlich bestätigt wird, für den moralischen Verfall, der sogar den zivilisiertesten Teil der heidnischen Welt durchdrang. Wenn Gott entehrt wird, ist der Mensch verwerflich; und Gott gibt, indem Er vergibt und durch Christi Tod und Auferstehung vor dem kommenden Zorn rettet, auch ein neues Leben in Christus, in dem der Heilige Geist durch das Wort wirkt, um durch ihn Früchte der Gerechtigkeit zur Ehre Gottes hervorzubringen.
Daher die weitere Ermahnung, dass er seinen Bruder nicht übersehe noch hintergehe in der Sache, denn der Herr Rächer ist über dies alles, wie wir euch auch zuvor gesagt und euch ernstlich bezeugt haben (V. 6).