Behandelter Abschnitt 1Thes 3,11-13
Wenn ihre Liebe die Jonathans war, so war die seine sicherlich mehr als die Liebe Davids. Es ist die Liebe der göttlichen Natur in der Kraft jenes Geistes, die ihre ständig wachsende Freude daran findet, andere zu segnen, und besonders die, die bereits gesegnet sind, damit das, was noch fehlt, im persönlichen Dienst vervollkommnet wird.
Er selbst aber, unser Gott und Vater, und unser Herr Jesus richte unseren Weg zu euch. Euch aber mache der Herr völlig und überströmend in der Liebe zueinander und zu allen (wie auch wir euch gegenüber sind), um eure Herzen zu befestigen, dass ihr untadelig seid in Heiligkeit, vor unserem Gott und Vater, bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen (3,11‒13).
Das war das Gebet, das die Zuneigung des Apostels diktierte, als der Heilige Geist ihre Not vor ihn in Gottes Gegenwart brachte. Und der Weg des Apostels wurde zu den Thessalonichern gerichtet, aber nicht bevor ein weiterer Brief an sie folgte und Jahre der Arbeit an anderer Stelle dazwischen lagen. Was er in der Zwischenzeit für sie sucht, ist nicht weniger wichtig für uns und alle Gläubigen – die Vermehrung und das Überfließen der Liebe in uns, einer zum anderen und zu allen, um unsere Herzen untadelig in der Heiligkeit zu machen. Das ist Gottes Weg, so sicher wie Er nicht der Weg des Menschen ist; denn Er besteht auf Heiligkeit, um zu lieben, während in Wahrheit die Liebe wirken muss, um zur Heiligkeit zu führen. Das ist ein wahres Prinzip vom ersten Hören des Evangeliums an; denn Gottes Liebe war es, die uns in souveräner Gnade begegnete und segnete, als wir Feinde, kraftlos und gottlos waren, in Christi Tod für uns, und das war das mächtigste Motiv, das in uns zur Heiligkeit wirkte. So ist es auch hier bei den Gläubigen, die zur Liebe untereinander und zu allen ermahnt werden, damit ihre Herzen in der Heiligkeit ohne Tadel gefestigt werden, so wie Christus in der Liebe zur Versammlung zuerst sich selbst gegeben hat und sie dann mit dem Wort gewaschen hat, damit Er sie sich selbst verherrlicht darstelle, ohne dass sie Flecken oder Runzel oder dergleichen hat (Eph 5,26.27).
Aber es gibt noch eine andere sehr wichtige Überlegung und Interesse in diesem kurzen Gebet. Nicht nur verbindet er in einer auffallenden Einheit unseren Gott und Vater selbst mit unserem Herrn Jesus in seinem ernsten Gebet um den Segen der Gläubigen durch einen erneuten Besuch, sondern er wünscht, dass der Herr ihre Herzen tadellos in Heiligkeit bestätigen möge „vor unserem Gott und Vater, bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit all seinen Heiligen“ (V. 13) – nicht nur jetzt vor Gott, damit es wirklich ist, sondern bei der Ankunft des Herrn mit all den Seinen, ohne Unterbrechung des Gedankens bis zu jenem Tag, an dem das Versagen oder die Treue aller unanfechtbar erscheinen wird. Denn da es um eine Frage der Verantwortung geht, ist es nicht einfach sein Kommen, von dem hier gesprochen wird, sondern sein Kommen mit allen seinen Heiligen, das heißt, der Tag, an dem sie mit Ihm in Herrlichkeit erscheinen werden, und Er wird kommen, um in seinen Heiligen verherrlicht und in allen, die geglaubt haben, bewundert zu werden (2Thes 1,10). Wie bringt dies das Licht jenes Tages auf die gegenwärtige Stunde! Auch wenn man um des Herrn willen jetzt nicht mit allen Gläubigen einen gemeinsamen Weg gehen kann, so ist das Herz doch nicht entfremdet, sondern es nimmt jene herrliche Szene vorweg, in der sie mit Ihm erscheinen werden, die, die wir lieben, weil sie alle Ihm angehören.