Behandelter Abschnitt Eph 5,31-33
Der Vers wird manchmal auf die Menschwerdung Christi angewandt, doch er bedeutet das genaue Gegenteil. Er bedeutet nicht, dass Christus unser Fleisch und Gebein annimmt, sondern dass wir zu Gliedern seines Leibes, seines Fleisches und seiner Gebeine gemacht werden. Es ist unsere Beziehung zu Christus, der von den Toten auferstanden ist, und nicht die Beziehung Christi zu uns als Mensch auf der Erde. Ich beziehe mich nur auf die Bewahrung der Gläubigen. Es gibt keine Anspielung darauf, dass unser Herr Fleisch und Blut annahm, wovon wir wissen, dass Er es tat: Das wird im Hebräerbrief gelehrt, aber nicht hier. Wir sind Glieder seines Leibes, seines Fleisches und seiner Gebeine. Wir sind wirklich ein Teil von Ihm, mit Ihm vereint, wie Er jetzt in der Gegenwart Gottes ist. Es ist unsere Vereinigung mit Ihm, nicht seine Menschwerdung.
Dann wird der Fall Adams und Evas zitiert, in einer Sprache, die auf 1. Mose 2 anspielt: „Deswegen wird ein Mensch den Vater und die Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und die zwei werden ein Fleisch sein.“ Dieses Geheimnis ist groß; ich sage es aber in Bezug auf Christus und auf die Versammlung. Doch auch ihr, ein jeder von euch liebe seine Frau so wie sich selbst; die Frau aber, dass sie den Mann fürchte (5,31–33).
Damit ist das Thema mit diesem praktischen Wort auf den Punkt gebracht. Ich brauche nicht zu sagen, dass alles, was dem vollsten Vertrauen in eine solche Beziehung entgegensteht, durch diesen Vers ausgeschlossen wird. Der Ehemann, wenn er in diesem Sinn handelt, hat kein Geheimnis vor der, die zu ihm gehört; was aber die Frau betrifft, so soll sie darauf achten, dass sie ihren Mann ehrt oder fürchtet. Es wäre nicht die bloße Vertrautheit der Liebe, die vom himmlischen Standpunkt aus falsch ist. Wie groß auch immer das Vertrauen einer Ehefrau in ihren Mann sein mag, es ist sicher eine angemessene Sache für eine Ehefrau, den Mann zu fürchten. Das ist auch nicht im Geringsten unvereinbar mit der Liebe. Uns wird gesagt, dass wir die Gnade festhalten sollen? Und was ist die Wirkung? Dass wir Gott wohlgefällig dienen mit Frömmigkeit und Furcht (Heb 12,28). Das ist natürlich ein gewaltiger Unterschied zwischen Gott und Mensch; aber es mag zur Veranschaulichung dienen. Hier ist es die Furcht, die sich fürchtet, ein Leid zuzufügen, und die ernsthaft die Ehre des Mannes sucht. Das gilt für jeden Fall. Nehmen wir den Fall eines dummen Mannes, der eine kluge Frau hat; wenn er von Tag zu Tag zeigt, was er ist, so hat die Frau umso mehr ihre eigene Haltung zu hüten, dass sie das, was sie hat, für ihren Mann einsetzt, und das nicht nur dem Anschein nach. Und nun kommt das sehr Wichtige hinzu, dass sie unter diesen Umständen Gott und ihren Mann ehren soll, statt ein Wort zu ihm oder zu anderen zu sagen, das verletzen oder einen Mangel an Sorgfalt zeigen könnte. In solchen Umständen sollte die Weisheit und das geistliche Empfinden einer gottesfürchtigen Frau hervorleuchten, und zwar dadurch, dass sie nicht glänzt; denn der Segen des Ehepaares setzt voraus, dass der Mann in den Vordergrund tritt und nicht die Frau. Wo das Herz nur auf den Herrn schaut, würde dieses das Ergebnis sein; und obwohl es unschicklich aussehen mag, dass solche miteinander verbunden sind, und es ihren Weg schwieriger machen würde, so ist doch für Gott nichts unmöglich. Und wenn die christliche Frau die Gesinnung Gottes sucht und Ihn in den Umständen ehrt, wird Gott sie auf eine sehr gesegnete und glückliche Weise gebrauchen, um ihrem Mann zu helfen und das verbergen, was für ihn kränkend wäre. Aber der Grundsatz bleibt immer bestehen. Wie nichts den Mann rechtfertigt, wenn er seine Frau nicht liebt, so rechtfertigt auch nichts die Frau, wenn sie ihren Mann nicht fürchtet. Der Herr gebe, dass wir seine heilige und gnädige Ermahnung beachten.