In der gleichen Person Jesu sehe ich allein die volle Wahrheit über alles. Und du wirst diesen Wert nicht nur in den großen Lektionen darüber finden, was Gott oder der Mensch ist, sondern wenn du mit irgendeiner besonderen Prüfung oder Schwierigkeit zu tun hast, was ist der einzige Prüfstein für alles, was richtig oder falsch ist? Die Wahrheit, wie sie in dem Jesus ist. Es ist die Kraft, sich an Jesus zu klammern, um dieser Schwierigkeit zu begegnen, und zu sehen, wie sein Name auf sie wirkt. Er hat seinen Willen darüber ausgedrückt – wo ich still sein soll, wo ich handeln soll, wie ich gehen soll und wie ich ertragen soll. Er hat mir ein Beispiel gegeben, dass ich seinen Fußstapfen folgen kann. Das Geheimnis der Kraft, wie Jesus zu sein, hängt von dem Maß an geistlicher Einsicht ab, das wir bei der Anwendung seines Namens haben. Ich gehe immer noch davon aus, dass es eine Ehrlichkeit der Absichten gibt und dass wir danach streben, voreinander so zu wandeln, wie wir selbst in Wahrheit vor Gott wandeln. In dem Maß, wie wir uns an Jesus wenden und Ihn einbeziehen und die Dinge in Ihm sehen, ist dies die Regel und die Quelle echter geistlicher Kraft. Das ist es, was Kraft und Reife in Christus ausmacht. Es war nicht das Ausmaß des Eifers oder der Überwindung der Welt, oder irgendein großes Wissen über dieses oder jenes, sondern es ist darin enthalten, Ihn zu erkennen. „Ich habe euch, Väter, geschrieben, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist“ (1Joh 2,14). Wer ist das? Jesus. Die Erkenntnis Jesu ist also die praktische Kraft, das Wachstum und die Weisheit des Christen; sie ist, wie man sieht, der Fortschritt in den Dingen Gottes. Das ist in Wahrheit das, was alle mehr oder weniger zu lernen haben. Aber es zutiefst zu kennen und so anzuwenden und zur Geltung zu bringen, das war es, was die Väter besonders auszeichnete. Jeder redet in seiner eigenen Sprache. Der einfachste Mensch kann die Worte seiner Volkssprache verständlich gebrauchen. Aber es gibt einen bedeutenden Unterschied zwischen der Fähigkeit verschiedener Personen, ihre eigene Sprache zu gebrauchen. Nicht jeder kann so sprechen, wie es das Thema erfordert. Ein Mensch, der die Sprache beherrscht, beweist dies, indem er sie auf alle möglichen Themen angemessen anwendet. So müssen alle Gläubigen mehr oder weniger etwas von der Wahrheit in Jesus verstanden haben, aber dann die Kraft, sie gut zu kennen, sie richtig zu gebrauchen, sie bei passenden Gelegenheiten hervorzuholen und sie zum Nutzen für sich selbst und andere einzusetzen – das ist das wahre Geheimnis unseres Fortschritts in den Dingen Gottes und das, was zum Segen anderer und zur Förderung der Sache Gottes beiträgt. Die Bedeutung eines solchen Wachstums in der Gnade und der Erkenntnis unseres Herrn Jesus kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Dann haben wir das praktische Ziel des Ganzen vor Augen: dass ihr, was den früheren Lebenswandel betrifft, abgelegt habt den alten Menschen, der nach den betrügerischen Begierden verdorben wird (4,22).
Es ist keine Frage, sich zu bessern. Es gibt keine Besserung unseres alten Menschen. Das Herz kann durch den Glauben gereinigt werden, aber in sich selbst ist es arglistig, „mehr als alles, und verdorben ist es“ (Jer 17,9). Der Glaube kann durch das neue Leben und den Geist wirken, aber das Fleisch kann niemals verändert oder erneuert werden. Und hier finden wir, was mit unserer sonderbaren Natur zu geschehen hat: „dass ihr …, abgelegt habt …“5 Der Apostel spricht zu Christen. Sie haben den alten Menschen und müssen ihn in der Praxis ablegen. Wir müssen uns in Acht nehmen und daran denken, dass wir immer noch dieses unheilbar böse Ding haben, das vor der Bekehrung gewohnt war, seinen schlechten Gewohnheiten zu frönen, und das immer noch dazu neigt, uns in das Böse hineinzuziehen, wenn wir nicht aufmerksam sind.
5 Einige nehmen an, dass die Wahrheit in dem Jesus ist, „dass ihr, was den früheren Lebenswandel betrifft, abgelegt habt den alten Menschen ... und angezogen habt den neuen Menschen …“ (V. 22–24). Wie Dr. Eadie und Mr. Peile es wiedergeben, scheint mir – trotz der abwertenden Bemerkung von Alford und Ellicott – mit dem Zusammenhang recht übereinzustimmen. Mr. Darby nimmt die Version und den Zusammenhang so auf, dass die Wahrheit in dem Jesus weder genau „dass ihr sollt“, noch „dass ihr habt“, sondern „dass ihr ablegt“ und so weiter ist. Ich habe jedoch die Wiedergabe und den Kommentar nicht verändert, sie bleiben hier wie zuvor. Der Leser kann das selbst beurteilen.↩︎