Ist damit die alte Natur vergessen? Oder ist das Gesetz nötig, um sie zu züchtigen? Der Glaube denkt so; aber das Wort sagt im Gegenteil:
Die aber des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und den Begierden (5,24).
Er zeigt, dass alle, die Christus angehören, haben sich all mit der großen Frage beschäftigt, was nicht zu Ihm gehört: Sie „haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden“ (V. 24). Sie haben sich durch den Glauben dem Todesurteil über ihre ganze Natur unterworfen – sie haben „das Fleisch gekreuzigt“. Wir wissen natürlich, dass dies nur in Christus wirklich und vollständig geschehen ist und dass es durch das Kreuz Christi geschieht. Die Kreuzigung des Fleisches mit all seinen Begierden hat dadurch stattgefunden. Daher gilt es auch für jeden Gläubigen. Das Fleisch mit seinen Leidenschaften und Begierden ist in den Augen Gottes bereits erledigt. Wenn wir überhaupt Christen sind, haben wir das Fleisch mit seinen Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. Und wenn es ein Mensch wäre, der gerade eben aus Gott geboren wurde, könnte er doch sagen, er habe das Fleisch mit seinen Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.