Behandelter Abschnitt 1Kor 15,39-42
Nicht alles Fleisch ist dasselbe Fleisch; sondern ein anderes ist das der Menschen und ein anderes das Fleisch des Viehs und ein anderes das Fleisch der Vögel und ein anderes das der Fische. Und es gibt himmlische Leiber und irdische Leiber. Aber eine andere ist die Herrlichkeit der himmlischen, und eine andere die der irdischen; eine andere die Herrlichkeit der Sonne und eine andere die Herrlichkeit des Mondes und eine andere die Herrlichkeit der Sterne; denn es unterscheidet sich Stern von Stern an Herrlichkeit. So ist auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät in Verwesung, es wird auferweckt in Unverweslichkeit (15,39–42).
Der Apostel zeigt, wie eitel die Annahme eines Zustandes für den Körper in der Auferstehung ist, der dem gegenwärtigen Zustand ähnlich ist, von der Verschiedenheit sogar des Fleisches in der Tierwelt, wie sie jetzt ist. Es gibt keine Eintönigkeit in Gottes Schöpfung. Das Fleisch ist offensichtlich unterschiedlich bei Menschen, Rindern oder Vierbeinern, Vögeln und Fischen: Wie unvernünftig ist es dann, wenn man diesen Grund sucht, anzunehmen, dass der Körper in einem so unterschiedlichen Zustand wie der Auferstehung überhaupt dem gleichen muss, was er jetzt ist! Viel sinnvoller wäre es, sich den auffälligsten Unterschied vorzustellen. Es ist aber weder eine Frage der Vernunft noch der Phantasie, sondern des Glaubens, soweit Gott ihn offenbart hat. Aber es gibt noch eine weitere Veranschaulichung, die der Apostel sogar aus dem Sehen zieht, um das Wissen aus Erfahrung, kleinlich und kriecherisch, wie es immer ist, beiseitezusetzen. „Und es gibt sowohl himmlische als auch irdische Leiber“ (V. 40), und die Herrlichkeit des einen unterscheidet sich von der des anderen; und nicht nur das, sondern die himmlischen, Sonne, Mond, Sterne, unterscheiden sich voneinander, wie auch die unterirdischen. Es ist nicht nötig, anzunehmen, dass Engel gemeint sind, wie Alford, de Wette und Meyer; und Gläubige hier anzunehmen, wie Chrysostomus und seine Anhänger es tun, bedeutet, die Dinge zu verwechseln, die verglichen werden. Der Einwand, „Himmelskörper“ der Sonne und so weiter als einen zu modernen Begriff zu verstehen, ist einfach Unkenntnis; es ist bloße Anmaßung, zu behaupten, dass wir, wenn wir diese Worte so anwenden, annehmen müssen, dass der Apostel sich die Sterne als Körper im wörtlichen Sinne vorgestellt hat; denn eine ähnliche Sprache kommt im hellenistischen Griechisch des Galen (iv. 868, 869, ed. Kuhn) vor, der nicht lange nach dem Apostel lebte, wie von Wetstein, ii. 171, vor mehr als hundert Jahren aufgezeigt wurde. Doch es geht nicht darum, verschiedene Grade der Herrlichkeit im Himmel zu beweisen, wie viele Alte und Moderne dachten, sondern vielmehr darum, den auferstandenen dem natürlichen Zustand gegenüberzustellen. „So ist auch die Auferstehung der Toten“ (V. 42). Das geht aus dem Folgenden klar hervor. Ganz falsch liegen die, die die Herrlichkeit ausschließlich als himmlisch oder irdisch bezeichnen. Beides wird im Reich Gottes zu finden sein (Joh 3,12).