Behandelter Abschnitt Röm 11,28-29
Hinsichtlich des Evangeliums sind sie zwar Feinde, um euretwillen, hinsichtlich der Auswahl aber Geliebte, um der Väter willen. Denn die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar (11,28.29).
Gemeint ist, dass die Erwählungsliebe, nachdem die Juden ihre Feindschaft gegen das Evangelium bewiesen haben, anstatt durch dieses gerettet zu werden, die Gott, wie wir gesehen haben, inzwischen in seine gnädige Berufung der Heiden verwandelt hat, sich noch am letzten Tag den Söhnen gegenüber treu erweisen wird um der Väter willen. Dies ist nicht das Prinzip, nach dem jetzt Menschen gesegnet werden, ob von Heiden oder von Juden. Es gibt keinen Unterschied. Alle sind gleich schuldig und durch ihre Sünden verloren; alle sind gleich vergeben und gerettet durch den Glauben. Aber nach dem eigentlichen Unglauben der Juden wird am Ende des Zeitalters die souveräne Barmherzigkeit eingreifen. Denn die Gaben und die Berufung Gottes lassen keine Reue seinerseits zu. Er mag die Schöpfung bereuen (1Mo 6), niemals das, was die Gnade in der Verheißung an Abraham und seinen Nachkommen gegeben hat, niemals seine Berufung, die sich zuerst öffentlich im Vater der Gläubigen gezeigt hat. Entsprechend dieser „Erwählung“ wird Er dennoch ihr steinernes Herz zerbrechen und einen neuen Geist in sie legen.