Behandelter Abschnitt Röm 6,5-7
Der Apostel führt den Vergleich unserer Segnung nach dem Muster Christi mit der tatsächlichen Auferstehung aus:
Denn wenn wir mit ihm einsgemacht worden sind in der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch in der seiner Auferstehung sein, da wir dieses wissen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen. Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde (6,5‒7).
Die Auferstehung ist für uns eine Sache der Hoffnung. Wir haben Teil am Tod Christi; wir werden auch an der Auferstehung unseres Leibes teilhaben. In der Zwischenzeit haben wir, als Lebende durch den Auferstandenen, den ganzen Nutzen seines Todes als befreiende Kraft von der Sünde. Was unseren alten Menschen betrifft, so wissen wir, dass er mit Ihm gekreuzigt ist. Ohne dies wäre die Wurzel des Bösen nicht beseitigt worden, noch hätten wir folglich gegen uns selbst jene Waffe göttlichen Charakters, die ein Gott der Auferstehung in unsere Hände legt. Es ist auch nicht ein Empfinden – ein Bewusstsein – des Todes, das nur der eigenen Befriedigung dienen könnte. Es ist eine Tatsache, die objektiv bekannt ist, wenn auch nur in der Kenntnis des Glaubens: das Wissen (γινώσκοντες) um dies und so weiter. So kann nur als praktisches Mittel der Leib der Sünde zugrundegehen, dass wir ihm nicht mehr verfallen sind. Hier geht es um die Freiheit von der Sünde, den heiligen Willen Gottes zu tun, für die, die nur Sklaven der Sünde waren. Es gibt keinen anderen Weg, aber wenn wir diesen Weg des Glaubens gehen, gibt es viel, was uns auf dem Weg hilft.
Wenn ich gestorben bin, ist es offensichtlich, dass es keine Frage mehr ist, dass ich sündige. Ein Toter kann nicht mehr sündigen; und dem Christen ist es gegeben, zu wissen, dass er im Tod Christi gestorben ist, damit er sich fortan dieser Befreiung von der Macht der Sünde erfreuen kann. Wie kann ein Toter angeklagt werden, in der Sünde fortzufahren? Denn der, der gestorben ist (ἀποθάνων = die vollendete Handlung), ist von der Sünde befreit (δεδικαίωται = die fortbestehende Wirkung der vergangenen Handlung). Es ist eine Befreiung, die Gott sowohl in seiner Weisheit als auch in seiner Heiligkeit würdig ist; und wie sie aus Gnade ist, so ist sie durch den Glauben.