Behandelter Abschnitt Röm 1,26-27
Denn Gott wohnte noch hinter einem Schleier, und wenn Er zuweilen seinen Weg ohne Schleier offenbarte, so war es nur in Gestalt von Engeln, was nur ein heilendes Zeugnis für den Sündenkranken ist und nicht die belebende Kraft, die der Mensch braucht, und das für alle, die tot sind in Übertretungen und Sünden (vgl. Joh 5). Gott, der sich in Christus offenbart hat, und dies sowohl in der Gabe des ewigen Lebens als auch in der Erlösung, trifft allein den Fall. Das ist das Christentum, wie es jetzt in der Kraft des Heiligen Geistes erlebt und genossen wird, der entsprechend unsere unansehnlichen Teile reichlicher ehrt und zum ersten Mal die große Bedeutung des Körpers im Dienst für Gott entwickelt (siehe Röm 6 und 12; 1Kor 6,15; 2Kor 5 usw.).
Deswegen hat Gott sie hingegeben in schändliche Leidenschaften; denn sowohl ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen vertauscht, als auch ebenso die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen haben und in ihrer Wollust zueinander entbrannt sind, indem sie, Männer mit Männern, Schande trieben und den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfingen (1,26, 27).
In dieser anschaulichen, aber höchst ernsten Beschreibung des demütigenden Bildes, das die Klassiker in so unterschiedlichem Ton ausfüllen (denn „der Ungerechte kennt keine Schande“), steht das schwächere Gefäß an erster Stelle, da dort in der Tat die Schamlosigkeit am offensichtlichsten war und die menschliche Verderbtheit sich am vollständigsten und hoffnungslosesten erwies. Der Apostel erlaubt sich nicht, sie (obwohl die größten und höchsten, Weisen der Erde, Monarchen, Eroberer, Dichter, Philosophen und was nicht alles) als Männer und Frauen zu charakterisieren, sondern als „Weibchen“ und „Männchen“, gekennzeichnet durch Wege unterhalb der rohen, von Gott aufgegebenen, und selbst jetzt den entsprechenden Lohn ihrer Taten erleidend.