Was wir gesehen haben, war die Reise des Paulus und seiner Begleiter; das, was folgt, ist ihre Landreise.
Am folgenden Tag aber zogen wir fort und kamen nach Cäsarea; und wir gingen in das Haus des Philippus, des Evangelisten, der einer von den Sieben war, und blieben bei ihm (21,8).
Die Worte des inspirierten Schreibers sind vollständig und deutlich. Aufgrund ihrer Präzision könnte man meinen, es sei unmöglich, dass ein einsichtiger Geist nicht erkennen könnte, welche Person gemeint ist; und doch hat kein Geringerer als der Vater der Kirchengeschichte es geschafft, den Vers falsch zu verstehen und Philippus, den Evangelisten, mit Philippus, dem Apostel, zu verwechseln. Es ist kein Vergnügen, auf einen so seltsamen und unerklärlichen Fehler bei jedem einsichtigen Leser der Schrift hinzuweisen; aber es wird zur Pflicht, den Irrtum zu bemerken und seine Bedeutung als Warnung für die hervorzuheben, die sich auf die Autorität der alten kirchenväterlichen Schriftsteller berufen. Unbestreitbar war Eusebius weder besser noch schlechter als die meisten der Kirchenväter. Für abergläubische Augen hat er den Vorteil, einen ausgesprochen frühen Platz unter ihnen einzunehmen, denn er wirkte in den Tagen des Kaisers Konstantin (306–337 n. Chr.). Keins der erhaltenen alten Manuskripte des griechischen Neuen Testaments wurde vor seiner Zeit geschrieben, und nur zwei können behaupten, ebenso früh zu sein. Dennoch ist es klar, dass er mit dem Text, den er vor sich hatte, grob irrte, nicht in einem Punkt der schönen Lehre, sondern in einer schlichten Angelegenheit der Tatsachen. Denn es wird uns hier in der Apostelgeschichte gesagt, dass der Philippus, bei dem die Gruppe des Apostels blieb, nicht nur der Evangelist war, sondern einer der sieben, das heißt einer der sieben Männer, die von den Aposteln für den diakonischen Dienst in den Tagen der ersten Liebe, bald nach Pfingsten, eingesetzt wurden (Apg 6).
Wenn die unzweifelhafte Bedeutung der Schrift auf diese Weise übersehen werden konnte und ein so schwerwiegender Fehler seinen Weg in die Geschichte des Eusebius fand, welches Vertrauen sollte man dann in irgendwelche angeblichen Fakten oder Aussagen außerhalb der Schrift setzen? Nicht, dass diesem Historiker irgendeine böse Absicht unterstellt wird; aber der Umstand beweist, dass es in jenen Tagen, wie auch in unseren, eine beklagenswerte Unkenntnis des Wortes Gottes gibt, wo man es am wenigsten erwarten würde. Die Autorität der Kirchenväter in göttlichen Dingen ist nicht zuverlässiger als die moderne systematische Theologie. Der Wert der Heiligen Schrift, sowohl praktisch als auch dogmatisch, ist unschätzbar. Sie ist sowohl der Maßstab als auch die Quelle der Wahrheit.