Als sie aber die Städte durchzogen, teilten sie ihnen zur Beachtung die Beschlüsse mit, die von den Aposteln und Ältesten in Jerusalem festgesetzt worden waren (16,4).
Dies wird besonders im Blick auf den Apostel und seine Begleiter aufgezeichnet; und es ist umso bemerkenswerter, als diese Beschlüsse in den Briefen nie erwähnt werden, wenn die auf dem Konzil besprochenen Fragen zur Lösung anstehen. Auch hier können wir die Weisheit Gottes erkennen. Die Beschlüsse wurden dort gegeben, wo der jüdische Einfluss vorherrschte. Sie waren von höchstem Wert, um die Zweifel derer zu beseitigen, die zu Jerusalem und besonders zu den Aposteln und Ältesten dort aufblickten. Wenn in Jerusalem die Oberhäupter und die Versammlung als Ganzes die Auferlegung der Beschneidung für Heiden gänzlich verurteilten, wer hatte dann das Recht, sie anderswo durchzusetzen? Sicherlich nicht solche, die Ehrfurcht vor denen hatten, die der Herr in Jerusalem eingesetzt hatte.
Im ersten Brief an die Korinther und im Galaterbrief wird die Frage auf der breiten Grundlage des Evangeliums behandelt, ohne Bezug auf die Beschlüsse. Auch hier gibt es keinerlei Ungereimtheiten. Die Beschlüsse waren wunderbar zur rechten Zeit und am rechten Ort für die, denen sie gegeben wurden; und Paulus war auffallend eifrig darin, den bereits gebildeten Versammlungen, in denen es viele Juden gab, diese Beschlüsse mitzuteilen. Als er jedoch seine Briefe in der späteren Ausübung seiner apostolischen Macht schrieb, löste er die Frage ganz unabhängig von der Entscheidung in Jerusalem durch die jetzt vollständig offenbarte Wahrheit über Christus und sein Werk.