Dann, als der Prokonsul sah, was geschehen war, glaubte er, erstaunt über die Lehre des Herrn (13,12).
Dies ist aller Betrachtung wert. Es war nicht das Wunder, das ihn am meisten beeindruckte, sondern die Wahrheit, die er gelehrt wurde. Das Wunder erstaunte ihn zweifellos, und das war auch gut so; aber wie viele mögen wie Simon Magus erstaunt gewesen sein, als sie sahen, dass Zeichen und große Kräfte gewirkt wurden! Der Glaube, der auf solchen Beweisen beruht, ist nur natürlich und hat keine göttliche Wurzel. Die Sinne sind beeindruckt, die Vernunft ist überzeugt, der Verstand nimmt das Zeugnis auf, und der Mund bekennt es. Aber es gibt kein Leben außer dem Gewissen, das über das eigene Böse vor Gott geübt wird, und von Christus, dem Gegenstand eines Menschen als dem Geschenk der Liebe Gottes an einen schuldigen Sünder in reiner Gnade. Dies war bei Sergius der Fall, nicht bei Simon. Der eine staunte über das Wunder, der andere mindestens so sehr oder mehr über die Lehre, die Gott ihm vorstellte und die ihn in Gottes Gegenwart brachte. Dies allein ist wirksam. Das ist ewiges Leben.
Und das ist eben der Unterschied zwischen einem wahren göttlichen Wirken in einer Person und einem durch Beweise überzeugten oder durch Traditionen mitgeführten Verstand. Letzteres mag an sich alles gut sein und eine vernünftige Huldigung von Tatsachen sein, die man nicht recht loswerden kann, sondern die ehrliche Anerkennung von allen erzwingen, die sich den angemessenen Beweisen beugen. Aber das mag sein und ist es auch, wo jemand Gott nie im Gewissen begegnet ist, wo die Sünde und sogar die eigenen Sünden keine unerträgliche Last sind, wo man der Liebe nicht vertraut, die ihren eingeborenen Sohn gab und ihm die Last aufbürdete, sühnend zu leiden, damit der Gläubige Leben, Vergebung und Frieden haben kann. Keine noch so wunderbare Machtentfaltung ist in den Augen des Glaubens so erstaunlich wie die Gnade Gottes, der die Verlorenen durch seinen eigenen Sohn errettet. Dies konnte der Statthalter von Gott empfangen, und wir hören kein Wort mehr von diesem großen Mann. Das Evangelium hat den Größten auf der Erde etwas zu geben; aber es empfängt keinen Ruhm von Menschen. Einen einzigen Menschen verkündet es „erhaben in der Höhe“. In Ihm dürfen und sollen wir uns rühmen, denn Er ist der Herr; und seine Gnade, uns zu erretten, ja, uns mit sich selbst in der Höhe zur Ehre Gottes einszumachen, ist das Wunder aller Wunder.