William Kelly
Kommentar von William Kelly (übersetzt mit DeepL)
Apg 1,12Kommentar zu Apostelgeschichte 1,12
Behandelter Abschnitt Apg 1,12-14
Dann kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berg, der Ölberg heißt, der nahe bei Jerusalem ist, einen Sabbatweg entfernt. Und als sie hineingegangen waren, stiegen sie in den Obersaal hinauf, wo sie blieben: sowohl Petrus als Johannes und Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, der Eiferer, und Judas, der Bruder des Jakobus. Diese alle verharrten einmütig im Gebet mit einigen Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern (1,12–14).
So verbrachten diese Gläubigen ihre Zeit in der Übung der ständigen Abhängigkeit von Gott. Sie waren die auserwählten Zeugen des Wortes des Lebens, wie Er sich hier auf der Erde offenbart hatte, und der Sohn hatte ihnen den Vater in sich selbst gezeigt. Nun warteten sie auf jene göttliche Person, die sowohl in als auch mit ihnen sein würde, wie der Herr sie darauf vorbereitet hatte: „und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Sachwalter geben“ (Joh 14,16). So widmen sie sich nun alle einmütig dem beharrlichen Gebet.
Die gläubigen Frauen waren bei ihnen. Wie verschieden ist ihr Platz von dem, den ihnen die Juden oder später die Muslime zuerkannten, und von dem der mittelalterlichen Schmeichelei oder des Aberglaubens, selbst als das nominelle Christentum den Westen durchdrang! Es gab noch andere neben den Ehefrauen, daher die allgemeine Form des Ausdrucks; und eine war unter ihnen, die ausdrücklich genannt wurde, vor der sich die sündige Torheit danach in der Anbetung verneigte, die angeblich dem Sohn oder dem Vater untergeordnet war, aber praktisch mehr verschlang als diese.
Es ist die erste Erwähnung Marias in dieser einzigen sicheren und göttlich inspirierten Geschichte, die auf den Weggang unseres Herrn zum Himmel folgt. Hoch begünstigt war sie gewesen, gesegnet unter den Frauen, und alle Geschlechter nannten sie fortan gesegnet; doch am fand sie in aller Demut der Gesinnung bei anderen Frauen, wie die Apostel bei ihnen allen waren, und sie wartete auf Gott für die Gabe des Heiligen Geistes. Vom Kreuz war sie in das Haus des geliebten Jüngers gebracht worden. Nach der Auferstehung deutet kein Wort auf eine Erscheinung der Mutter unseres Herrn hin. Eine andere Maria sah Ihn, die aus Magdala, zuerst, andere Frauen kurz danach, von einer besonderen Erscheinung seiner Mutter schweigt die Schrift völlig. Sie mag Ihn auferstanden gesehen haben, wie fünfhundert auf einmal, aber die Schrift deutet kein Wort darüber an. So absolut sollte Christus nicht mehr nach dem Fleisch erkannt werden. Er war gestorben und auferstanden, und die Herrlichkeit des von der Jungfrau geborenen Messias verblasste in der helleren Herrlichkeit des Anführers, des Erstgeborenen aus den Toten.
Es ist die letzte Erwähnung Marias. Chrysostomos mag wohl annehmen, dass Joseph gestorben ist, in Wahrheit war er längst verschwunden. Von beiden hören wir zum letzten Mal in der schönen Begebenheit des Herrn im Alter von zwölf Jahren (Lk 2,42-51). Auch war Er da noch nicht vom Heiligen Geist gesalbt; dennoch war Er vollkommener Mensch und wahrer Gott, das Kind Marias, und nicht nur ihr, sondern auch ihrem Mannes – rechtlich gesehen seinem Vater – untertan. Aber die Begebenheit zeigt deutlich seine Vollkommenheit als ein Kind, das sich vom Wort Gottes ernährt; aber nicht weniger sein Bewusstsein, der Sohn Gottes zu sein (weit jenseits der Gedanken Josephs oder Marias), und damit seine Unterwerfung unter sie, „seine Eltern“, an diesem menschlichen Ort, zu dem Er aus der göttlichen Herrlichkeit in einer nicht weniger göttlichen Liebe herabgestiegen war. Als Er zu gegebener Zeit, gesalbt durch den Heiligen Geist, seinen Dienst und seine Darstellung als Messias antrat, war Joseph nicht mehr da. Dies war so, wie es sein sollte. Durch Joseph hatte Er direkten Anspruch als königlicher Sohn Davids; denn Joseph stammte von Salomo ab, und darin lag die wahre Linie der Verheißung auf den Thron. Auch Maria stammte von David ab, aber über Nathan, der keinen solchen Anspruch geben konnte. Rechtlich und natürlich stammte Er von dem von Gott geliebten König ab, denn Er hatte einen Anspruch in seiner eigenen Person über David, so sicher wie über Joseph und Maria, Er war Gott, der Herr, der Jahwe Elohim Israels. Dennoch muss das Wort Gottes in jeder menschlichen Einzelheit, die die göttliche Gnade gegeben und bekanntgemacht hatte, geehrt und bestätigt werden, zur Übung und zum Lohn, zur Prüfung und zur Freude des Glaubens.
Nun erscheint Maria nach der Schrift zum letzten Mal in der heiligen Gebetsschar mit anderen, Männern und Frauen; sie wird nicht im Gebet angesprochen, sondern als Mitbetende. Dass der Obersaal im Tempel war, ist der Traum von Dr. Hammond. Wie seltsam, dass ernste Theologen solche Grobheiten ersinnen, und dass es ihnen so sehr an gütigen und treuen Freunden zu fehlen scheint, damit die falschen Ansichten ausgelöscht werden und sie nicht zur Schande oder zum Schaden werden! Der letzte Ort, an dem die Jünger einen solchen Platz gehabt haben könnten, war der Tempel. Es war zweifellos in einem Privathaus, in dem sie sich damals aufhielten; ob es jener große Obersaal war, der eingerichtet war, in dem der Herr sich niederließ, um das letzte Passah zu essen, wissen wir nicht. Es ist auch nicht von göttlicher Bedeutung, sonst wäre es uns gesagt worden. Doch solche Räume waren unter den Juden üblich, und, dessen können wir sicher sein, besonders in Jerusalem, wo Gott seine Pläne für den Segen durch seinen Sohn und zu seiner Ehre hatte.