Behandelter Abschnitt Joh 14,28-29
Aber der Herr sucht jetzt nach Herzen, die durch den Glauben gereinigt sind, um sich an seiner Herrlichkeit zu erfreuen.
Ihr habt gehört, dass ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, und ich komme zu euch. Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe, denn der Vater ist größer als ich. Und jetzt habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, damit, wenn es geschieht, ihr glaubt (14,28.29).
So vergisst Er bei all seiner wesentlichen und persönlichen Herrlichkeit nie, dass Er Mensch auf der Erde ist. Und so geht Er fort und kommt zu den Jüngern zurück. Als solcher ruft Er sie auf, sich über sein Weggehen zum Vater zu freuen. Es war keine Kleinigkeit, dass Er als ein Mensch auf diese Weise in die Herrlichkeit eintreten sollte; und es liegt fast ebenso viel Unglaube darin, dass die Christenheit dies als selbstverständlich hinnimmt, völlig gleichgültig gegenüber seinem Wert, wie in der jüdischen Ablehnung dessen als unglaublich, wenn nicht unmöglich. Der Jude erwartete für den Menschen – das heißt für sich selbst –, dass er in höchstem Maß von Gott auf der Erde gesegnet werden würde; und so wird es zweifellos, jenseits seiner Vorstellung, im Königreich dereinst sein. Aber der Herr möchte, dass der Christ sich über den zweiten Menschen freut, der schon jetzt ins Paradies Gottes hinaufgestiegen ist, das sichere Unterpfand dafür, dass wir Ihm dorthin folgen werden, wenn Er wieder zu uns zurückkommt. Und deshalb macht Er umso eindrücklicher nicht nur auf die Tatsache aufmerksam, sondern darauf, dass Er sie damals erwähnte, bevor sie eintrat, damit sie, wenn sie eintrat, glauben sollten. Er selbst in der Herrlichkeit ist der lebendige Gegenstand des Glaubens, voller wichtiger und fruchtbarer Folgen für uns. Es ist gut, auf seinen Tod den größten Wert zu legen. Niemals sollten wir seine tiefe Erniedrigung in selbstaufopfernder Liebe aus den Augen verlieren, um Gott zu verherrlichen und unsere Sünden- und Gerichtslast zu tragen, ohne unabsehbaren Verlust für uns; aber wir tun gut daran, unser Auge auf Ihn gerichtet zu halten, der „aufgenommen ist in die Herrlichkeit“, und immer darauf zu warten, dass Er kommt und uns dort zu sich ins Haus des Vaters zu holen.