Wenn Gott verherrlicht ist in ihm, wird auch Gott ihn verherrlichen in sich selbst, und sogleich wird er ihn verherrlichen (13,32).
Wenn wir ehrfurchtsvoll so sprechen dürfen, ist es Gott, der nun dem Menschen, der am Kreuz gelitten hat, die Rechtfertigung seiner Herrlichkeit schuldig geworden ist. War Er nicht Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit, kein Geringerer als der Vater? Und doch ist Er wahrhaftig Mensch geworden, und als Mensch, der Sohn des Menschen – was Adam nicht war – hat Er Gott verherrlicht, sogar in der Sache der Sünde. Deshalb konnte Gott, nachdem Er in Ihm verherrlicht worden war, nicht anders, als Ihn auch in sich selbst zu verherrlichen. Das hat Er getan, indem Er Ihn (nicht auf Davids, sondern) auf seinen eigenen Thron im Himmel gesetzt hat, die einzig angemessene Antwort auf das Kreuz. Dort hat Er sich allein niedergesetzt, der Sohn, aber ein Mensch, auf Gottes Thron; und das „sogleich“. Gott konnte nicht, wollte nicht, hat nicht auf das Reich gewartet, das sicher kommen wird, und auf Christus darin, wenn die richtige Zeit gekommen ist. Aber das Werk Christi war zu kostbar, um einen Aufschub zuzulassen, und Gott verwirklichte in der Zwischenzeit lange verborgene Ratschlüsse. So sollte Er Christus sofort verherrlichen; und so ist es, wie wir jetzt alle wissen, auch wenn es der jüdischen Erwartung damals fremd war.
Es war nicht nur sein Tod vor Gott, sondern auch, dass Er die Welt verließ – eine Vorstellung, die für eine jüdische Vorstellung in Verbindung mit dem Messias absolut neu war. Je mehr jemand glaubte, dass Er der Verheißene sei, desto weniger konnte sie sich vorstellen, dass Er den Ort verlassen würde, zu dessen Segnung Er gekommen war. „Wir haben aus dem Gesetz gehört“, antwortete das Volk nicht lange zuvor, „dass der Christus bleibe in Ewigkeit, und wie sagst du, dass der Sohn des Menschen erhöht werden müsse? Wer ist dieser, der Sohn des Menschen?“ (12,34). Auch dort hatte Er den Juden nicht nur seinen Tod angedeutet, sondern auch, welchen Tod Er sterben sollte, und sein Weggehen aus ihrer Mitte. Eine neue Schöpfung und himmlische Herrlichkeit lagen außerhalb ihres Blickfeldes. Aber hier bereitet der Herr seine Jünger umfassender auf das vor, was damals kam und jetzt kommt: Tatsachen, die für uns, die wir täglich damit zu tun haben, einfach genug sind, die aber in Israel völlig unvorhersehbar waren, da sie das sofortige Erscheinen des Reiches erwarteten, nicht aber die unsichtbaren und ewigen Dinge, mit denen unser Glaube vertraut sein sollte.