Sie sagen nun wieder zu dem Blinden: Was sagst du von ihm, weil er deine Augen aufgetan hat? Er aber sprach: Er ist ein Prophet (9,17).
Die erste Prüfung bezog sich auf die Tatsache und die Art und Weise. Jetzt wollen sie aus dem Mann seine Gedanken über seinen Wohltäter herauspressen und in ihrer Bosheit einen Grund finden, beide zu verurteilen. Andererseits ist die Gnade Gottes ebenso offenkundig wie lieblich, indem Er die schmerzhafte Prüfung und Seelenübung zu seiner eigenen Ehre nutzt, indem Er den Menschen weiterführt und nur umso mehr segnet. Er wusste, dass sie Jesus hassen, und doch antwortet er kühn auf ihre Herausforderung: „Er ist ein Prophet“: Das ist ein entschiedener Fortschritt gegenüber seinem früheren Bekenntnis, wenn auch weit entfernt von der Wahrheit, die er bald erfahren wird. Er gesteht, dass Jesus sowohl den Geist Gottes als auch seine Macht hat.
Durch seine ruhige Festigkeit verwundert, wandten sich die religiösen Inquisitoren einem anderen und gewohnten Mittel des Angriffs zu. Wie sich die Nachbarn in ihrer Ratlosigkeit an die Pharisäer wenden, so arbeiten diese weiter, und zwar durch natürliche Beziehungen. Sie wollten versuchen, ob nicht irgendeine Widerlegung aus den Eltern herausgeholt werden könnte. Es ist klar, dass der Unglaube die Ursache von allem ist. Der Mensch, der gefallen und böse ist, ist nicht bereit, an die Güte Gottes zu glauben – vor allem an seine Gnade zu ihm selbst. Hätten sich die Nachbarn dem eindeutigen Beweis des Eingreifens Gottes gebeugt, hätten sie den Mann nicht zu den Pharisäern gebracht; hätten die Pharisäer sie nicht beharrlich immer wieder über die Feststellung der Tatsache hinaus gesiebt; noch weniger hätten sie die Ängste der Familie geweckt.