Es war sein eigenes Zeugnis, dass ein Prophet in seinem eigenen Land keine Ehre hat. Er war herabgekommen, nicht um seine eigene Ehre zu suchen, sondern die Ehre dessen, der Ihn gesandt hatte. Er hatte Reichtümer an Gnade und Wahrheit auszuteilen; Er war gesandt, ja, Er war gekommen, um den Willen seines Vaters zu tun; zufrieden damit, nichts zu sein, nichts von den Menschen zu empfangen, ging Er weg nach Galiläa.
Als er nun nach Galiläa kam, nahmen die Galiläer ihn auf, da sie alles gesehen hatten, was er in Jerusalem auf dem Fest getan hatte; denn auch sie waren zu dem Fest gekommen (4,45).
Wenn die Galiläer Ihm keine Ehre erwiesen, als Er in ihrer Mitte war, so waren sie doch nicht unbeeindruckt von dem Ruhm dessen, der hinausgegangen war, besonders von dem Eindruck, den Er in der Hauptstadt machte. Galiläa war nicht nur der Ort, an dem Er den größten Teil seines irdischen Lebens in Demut und Gehorsam verbracht hatte, sondern dort hatte Er begonnen, sich den Jüngern bekanntzumachen, und dort hatte Er zum ersten Mal ein Zeichen zum Zeugnis seiner Herrlichkeit gewirkt.
Er kam nun wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte (4,46a).
Dieses erste Zeichen enthielt die Verheißung, das Unterpfand und den Ernst der zukünftigen Freude und Glückseligkeit Israels; und Er selbst wird an dem kommenden Tag dort im Land sein, nicht mehr als der Gast und Herr des Festes allein, sondern als der Bräutigam. Und die Unfruchtbare wird ihren Schöpfer als ihren Mann erkennen, den Herrn der Heerscharen, das ist sein Name, und ihren Erlöser, den Heiligen Israels. Er würde der Gott nicht bloß des Landes, sondern der ganzen Erde genannt werden.
Aber es ist noch nicht der Tag des Gesangs, sondern der Tag der Traurigkeit; noch nicht, um den Platz des Zeltes Israels zu vergrößern, noch die Behänge ihrer Wohnstätte zu spannen, noch die Pflöcke festzustecken; noch kein Erweitern zur Rechten oder zur Linken, keine Besitznahme der Heiden, noch die verödeten Städte bewohnbar zu machen. Im Gegenteil, ist nicht der Messias zu den Seinen gekommen, und sein eigenes Volk hat Ihn nicht angenommen? Nein, sie standen im Begriff, ihre Sünde in seinem Kreuz zu vollenden und ihren Unglauben in der Verwerfung des Evangeliums zu besiegeln, indem sie seinen Dienern verboten, zu den Heiden zu reden, damit sie gerettet würden, und ihre Sünden immer wieder aufhäuften, so dass der Zorn bis zum Äußersten über sie gekommen ist, wie sehr auch die Gnade ihren Fall zum Heil und zum Reichtum der Heiden wenden mag. Dennoch ist die Gnade damit beschäftigt, jedes Zeichen, das Israel wiederhergestellt wird, zu erfüllen, und der Herr fügt bei dieser Gelegenheit eine frische und passende Darstellung seiner Macht für ihre aktuellen Umstände und ihre gegenwärtige Not hinzu.