Behandelter Abschnitt Joh 1,32-33
Und Johannes zeugte und sprach: Ich schaute den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herniederfahren, und er blieb auf ihm. Und ich kannte ihn nicht; aber der mich gesandt hat, mit [ejn] Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf wen du den Geist herniederfahren und auf ihm bleiben siehst, dieser ist es, der mit [ejn] Heiligem Geist tauft (1,32.33).
Das war das passende Zeichen für den Heiland. Raben hätten in Gottes Weisheit vielleicht eingesetzt werden können, um den hungernden Propheten an einem anderen dunklen Tag zu speisen; aber so war nicht die Erscheinung des Geistes, der vom Himmel herabkam, um auf Jesus zu bleiben. Die Taube konnte nur die richtige Form sein, ein Sinnbild für die makellose Reinheit dessen, auf den Er kam. Dennoch kam Er als Mensch auf Ihn, aber Jesus war ein Mensch ohne Sünde; so wahrhaftig ein Mensch wie jeder andere, aber wie verschieden von allen vorher oder nachher! Er war der zweite Mensch im leuchtenden Gegensatz zum ersten. Und Er ist der letzte Adam: Vergeblich sucht der Unglaube nach einer höheren Entwicklung und übersieht Ihn, in dem die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnt (Kol 2,9).
Beachten wir wiederum, dass der Geist vor dem Tod des Herrn Jesus auf Ihn kam. Als Christus starb, starb Er für andere. Als Er litt und ein Opfer wurde, geschah nicht für sich selbst. Jesus brauchte kein Blut, damit Er anschließend mit dem heiligen Öl gesalbt werden konnte. Er war selbst der Heilige Gottes in jener Natur, die in jedem anderen Fall Gott entehrt hatte.
Wenn aber der Geist auf Ihm als Mensch blieb, so ist Er es, der mit dem Heiligen Geist tauft. Keiner konnte so taufen außer Gott. Es wäre Lästerung, etwas anderes zu behaupten. Es ist das vollste Vorrecht einer göttlichen Person, so zu handeln; und deshalb lehnte Johannes der Täufer es völlig ab und weist in jedem Evangelium allein auf Jesus als den Täufer durch den Heiligen Geist hin, wie er selbst gekommen war, um mit Wasser zu taufen. Es ist das mächtige Werk Jesu vom Himmel her, so wie Er das Lamm Gottes am Kreuz war.
Obwohl also das unmittelbare Ziel der Sendung des Johannes mit der damit verbundenen Taufe die Offenbarung Jesu an Israel war, bezeugt er Ihn als das Lamm Gottes in Bezug auf die Welt, den Ewigen, zu welchem Zeitpunkt Er auch immer kam (und es war sicherlich der richtige Zeitpunkt, „die Fülle der Zeit“, wie uns der große Apostel versichert; Gal 4,4), nicht nur als Gegenstand des Herniederkommens des Heiligen Geistes, um auf Ihm zu bleiben, sondern als Taufe mit dem Heiligen Geist.
Und ich habe gesehen und bezeugt, dass dieser der Sohn Gottes ist (1,34).
So war seine ewige Beziehung: nicht der Sohn des Menschen, der erhöht werden muss, wenn wir das ewige Leben haben sollten, sondern das Lamm Gottes und der Sohn Gottes. Andererseits ist es hier nicht der Vater, der sich durch seinen eingeborenen Sohn kundmacht oder sich in Ihm offenbart, sondern Gott im Hinblick auf die umfassende Tatsache der Sünde der Welt und Jesus als sein Lamm, das ihre Sünde wegnimmt. Die Taufe mit dem Heiligen Geistes ist also keine Erweckung, sondern die Kraft des Geistes, die auf das Leben einwirkt, das der Gläubige bereits besitzt, die ihn von allem trennt, was Fleisch und Welt ist, und ihn in Gemeinschaft mit Gottes Natur und Herrlichkeit bringt, wie sie in Christus offenbart wurde. Er war als Mensch auf der Erde nicht nur der Sohn Gottes, sondern war sich dessen immer bewusst; wir, die wir durch den Glauben an Ihn so werden, werden uns durch den uns gegebenen Heiligen Geist unserer Beziehung dessen bewusst. Dennoch hat auch Ihn, wie die Evangelien zeigen, das Herniederkommen des Geistes, der Ihn gesalbt hat, in eine neue Stellung hier auf der Erde versetzt. Alles hier ist die öffentliche Verkündigung und erreicht im Ergebnis die Welt.