Behandelter Abschnitt Lk 21,20-24
Als nächstes haben wir ein anschauliches Bild der Krise um Jerusalem unter Titus. „Wenn ihr aber Jerusalem von Heerlagern umzingelt seht, dann erkennt, dass ihre Verwüstung nahegekommen ist. Dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge fliehen, und die, die in ihrer Mitte sind, sollen hinausziehen, und die, die auf dem Land sind, sollen nicht in sie hineingehen. Denn dies sind Tage der Rache, damit alles erfüllt werde, was geschrieben steht. Wehe den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Denn große Not wird in dem Land sein und Zorn über dieses Volk. Und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt werden unter alle Nationen; und Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sind“ (V. 20–24). Hier kann es keine Missverständnisse geben, es sei denn für eine voreingenommenen Einstellung. Die von unserem Herrn beschriebene Belagerung mit ihren Folgen kann kein zukünftiges Ereignis sein, weil ihr der demütigende Besitz der jüdischen Hauptstadt durch eine Nation nach der anderen folgt, bis die zugewiesenen Zeiten der heidnischen Vorherrschaft enden. Das ist unserem Evangelisten eigen, der dementsprechend von Armeen spricht, die die Stadt umzingeln, was damals wahr war, und nicht wie Matthäus und Markus vom Gräuel der Verwüstung, der erst in seinem Endkampf aufgestellt werden kann.
Daher mag der Leser auch bemerken, dass es trotz eines beträchtlichen
Maßes an Ähnlichkeit (denn es wird eine zukünftige Belagerung und sogar
einen zweifachen Angriff geben, von denen der eine teilweise erfolgreich
sein wird, der andere zum Verderben ihrer Feinde, wie wir aus