Behandelter Abschnitt Lk 21,1-4
Lukas stimmt wieder mit Markus überein, wenn er die Geschichte von der Witwe, die arm, aber reich war, wiedergibt, und dies zweifellos aus ähnlichen Gründen wie der Bericht über die Entlarvung der stolzen und hohlen Schriftgelehrten; Matthäus hat sie überhaupt nicht. Denn ganz anders war das Israel der damaligen Zeit, und damit beschäftigt er sich, das Gericht, das über das reiche, aber arme Jerusalem kommt, mit dem der Herr seine Anklage gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer abschließt. „Er blickte aber auf und sah die Reichen ihre Gaben in den Schatzkasten legen. Er sah aber eine gewisse arme Witwe zwei Scherflein dort einlegen. Und er sprach: In Wahrheit, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle. Denn alle diese haben von ihrem Überfluss eingelegt zu den Gaben Gottes; diese aber hat von ihrem Mangel eingelegt: den ganzen Lebensunterhalt, den sie hatte“ (V. 1–4). Es ist ein liebliches Bild der Hingabe der Witwe; wie viel lieblicher ist es zu sehen, wie Er, der ihr den Glauben gab und ihre Liebe bewirkte, die Frucht seiner eigenen Gnade bewundert und so reichlich schätzt! Möge Er so von unserem Reichtum gegenüber Gott sprechen an dem Tag, der naht, wenn der Mammon und jede falsche Einschätzung für immer verschwunden sein werden!