Behandelter Abschnitt Lk 11,34-36
Das Licht war gekommen, und Gott stellte es in eine gebührende und befehlende Stellung, damit alle, die es sahen, davon profitieren konnten. Niemals gab es jemanden, der das Licht Gottes so deutlich verbreitete, wie Jesus es tat. Er wankte nie, denn Er war der Heilige, der Unbefleckte, getrennt von den Sündern. Es war also kein Fehler am Medium zu finden; Jesus zeigte nicht nur vollkommenes Licht in dem, was Er sagte, sondern war selbst das Licht. Seine ganze Vollkommenheit lag auf Ihm. Doch wie haben die Menschen das Licht behandelt? Doch es sind noch andere Bedingungen notwendig. „Die Lampe des Leibes ist dein Auge; wenn dein Auge einfältig ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster“ (V. 34). Hier erfahren wir, was der Mensch wirklich ist. Es ist hier nicht wie bei Johannes, dass Christus das Licht ist; dort sehen wir seine persönliche Herrlichkeit.
Aber Lukas weist immer auf den Zustand des Menschen oder den moralischen Zustand hin. „Die Lampe des Leibes ist dein Auge.“ Das Licht allein, das draußen ist, befähigt den Menschen nicht zum Sehen. Wenn das Auge, physisch gesehen, kraftlos ist, macht das Licht keinen Eindruck. Wie bei Johannes mag das Licht noch so wahr sein, aber bei Lukas wird auch das Auge berücksichtigt; es ist von Natur aus böse und nichts anderes. Es ist nicht nur Christus als Licht, das gesucht wird. Das Auge muss sehen können; sein tatsächlicher Zustand muss berücksichtigt werden: „wenn dein Auge einfältig ist, so ist auch dein ganzer Leib licht“. Es handelt sich hier um eine Frage der moralischen Absicht. Wenn es keinen Gegenstand gibt, der die Aufmerksamkeit des Herzens teilt, wenn Christus das Blickfeld ausfüllt, ist der ganze Körper hell. „Wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster.“ Und ist es nicht böse, wenn man von Christus weg auf andere Objekte schaut, wenn man sich von dem abwendet, der würdig ist? „Gib nun Acht, dass das Licht, das in dir ist, nicht Finsternis ist“ (V. 35). Welche Finsternis ist damit vergleichbar? Es ist die moralische Finsternis, und sie ist tödlich für den Menschen, der in Christus nichts sehen kann, oder wenn er zu sehen scheint, ist er offensichtlich gleichgültig gegenüber Christus, gleichgültig nicht nur gegenüber sich selbst, sondern gegenüber der ewigen Wahrheit Gottes. Das Auge ist böse, der Leib ist also in der Tat finster. „Gib nun Acht, dass das Licht, das in dir ist, nicht Finsternis ist.“ Das ist das Ende einer Unachtsamkeit und Untreue gegenüber der Wahrheit. Dies wurde die bestätigte Geschichte Israels. Sie besaßen, verglichen mit den Heiden, göttliches Licht. Es wurde bis zum Äußersten zu eindeutiger Zustand. Zuerst waren sie Christus gegenüber gleichgültig; schließlich würden sie Ihn völlig verwerfen – dann würde es die Finsternis des Todes sein. „Wenn nun dein ganzer Leib licht ist und keinen finsteren Teil hat, so wird er ganz licht sein, wie wenn die Lampe mit ihrem Strahl dich erleuchtete“ (V. 36). Wenn man also Licht für sich selbst hat, wird es zum Mittel des Lichtes für andere. In göttlichen Dingen kann man die Kraft für andere nicht vom Zeugnis für die Herrlichkeit Gottes trennen.