Und sogleich krähte der Hahn zum zweiten Mal. Und Petrus erinnerte sich an das Wort, wie Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und als er daran dachte, weinte er (14,72).
Ich sage nicht, dass seine Reue vollständig war. Du wirst feststellen, dass der Herr ihn einige Zeit danach bis ins Innerste aufwühlte. Dennoch gab es ein echtes Empfinden für seine Sünde, Scham und Seelenpein, obwohl er noch nicht bis auf den Grund erforscht worden war. Er weinte, als er darüber nachdachte. Es ist immer das Wort des Herrn, das echte Buße hervorbringt, ob in einem Gläubigen oder einem Sünder. Es ist nicht das menschliche Gefühl, nicht die Scham, nicht die Angst, entdeckt zu werden – es ist das Wort, das im Innern gewirkt wird, das Jesus gesprochen hat. Es ist die Waschung mit Wasser durch das Wort (Eph 5,26). Das Wort des Herrn tut zweierlei: Es überführt und heilt; es reinigt und legt unser Übel nach göttlicher Art offen. Hätte Petrus dem Wort Christi in Bezug auf seine eigene völlige Schwachheit geglaubt, so wäre er bewahrt worden. Aber er glaubte es nicht. Petrus hatte zu ihm gesagt: „Wenn auch alle Anstoß nehmen werden, ich aber nicht“ (V. 29). Er war bereit, mit Ihm zu sterben, während in Wahrheit die bloße Oberfläche der Todesszene Christi ihn so erschreckte, dass er, je eindringlicher ihm die Wahrheit seiner Beziehung zu Jesus vor Augen geführt wurde, umso mehr schwor, dass er Ihn nicht kennen würde. So ist das Fleisch auch bei dem Heiligen Gottes – überall zu nichts zu gebrauchen!