Behandelter Abschnitt Mt 28,16-17
Der Statthalter übte die Macht des römischen Reiches aus; aber wer waren sie, die ihn heimlich angriffen? Die falschen Religiösen ihrer Zeit – die Priester, völlig verblendet vom Teufel. Immer ohne Einfalt des Herzens, versammelten sie sich mit den Ältesten und hielten Rat; und die, die einen verräterischen Jünger mit „dreißig Silberlingen“ bestachen, Christus zu töten, gaben jetzt „reichlich Geld“, damit sie die Wahrheit seiner Auferstehung leugnen würden. So ist der Mensch, so ist die Welt; und, ernst zu sagen, so ist ihre höchste und stolzeste Elite. So war es damals: Ist das moralische Verhalten heute anders? Wenn wir die Bibel richtig lesen, werden wir in ihr nicht nur die Aufzeichnung der Vergangenheit finden, sondern auch das göttliche Lehrbuch für die Gegenwart und die Zukunft. Mögen wir sie für uns selbst lesen! Es ist gewiss, dass die Juden und besonders die religiösen Oberhäupter die Führung im Bösen und im Widerstand gegen Gott übernahmen, bevor Christus starb (Mt 26,27), während Er im Grab lag (Mt 27,62-66) und nachdem Er auferstanden war (Mt 28,11-15). Aber der Unglaube ist doch so schwach gegenüber Gott, wie der Glaube mit und durch Ihn mächtig ist. Ihr eigener Wächter wurde der deutlichste, unwissendste und am wenigsten verdächtige Zeuge der Auferstehung. Welch ein Zeugnis war der Alarm der Soldaten, der zu den Zweifeln seiner eigenen Jünger hinzukam! Es wurde nun mehr als Unglaube; es war eine absichtliche, vorsätzliche Lüge; und da stehen die Juden „bis auf den heutigen Tag.“ Ihre Ängste waren, ohne dass sie es meinten, ein sicheres Zeugnis für Jesus; aber ihre Feindschaft führt sie jetzt dazu, das zu verwerfen, von dem sie wussten, dass es die Wahrheit war, selbst wenn sie für immer zugrundegingen.
Die elf Jünger aber gingen nach Galiläa, an den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. Und als sie ihn sahen, warfen sie sich [vor ihm] nieder; einige aber zweifelten (28,16.17).