Die große Sache für die Juden ist die Identifizierung ihres Messias und Königs mit Jesus. Bei Lukas sollte das Wort „Jesus“ weggelassen werden, wie bei den besten Autoritäten. Es heißt wirklich: „Der König der Juden, dieser!“ und bedeutet: „dieser Kerl“– ein Ausdruck der Verachtung. Dort geht es darum, zu zeigen, dass „er verachtet und von den Menschen verworfen ist“; hier: „Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an“ (Joh 1,11), weil es, obwohl der Heide an der Schuld beteiligt ist, der Jude ist, der Pilatus dazu bringt, ihn zum Tod zu verurteilen. Bei Johannes haben wir, bezeichnenderweise, die vollste Form von allen:„Jesus, der Nazaräer, der König der Juden“ (Joh 19,19). Der Grund dafür ist, dass zwei Dinge in unserem Herrn vereint sind, die nirgendwo sonst so nebeneinandergestellt werden – die vollkommenste Erniedrigung und die höchste Herrlichkeit. Er, durch den alle Dinge geschaffen wurden, Gott selbst, war ein Mensch aus Nazareth. Die Schönheit dessen muss jedem geistlichen Gemüt erscheinen. Im gesamten Johannesevangelium ist der Herr sowohl höher als auch niedriger als irgendwo sonst.
Auf dieselbe Weise aber schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren (27,44).