Behandelter Abschnitt Mt 24,4-5 „Deiner Ankunft“ bedeutet „die Anwesenheit des Herrn bei ihnen auf der Erde“; und „die Vollendung des Zeitalters“ ist ein ganz anderes Wort als das, das anderswo mit „Welt“ übersetzt wird; es bedeutet hier das Ende der Zeit, in der unser Herr von ihnen abwesend sein würde. Sie wollten das Zeichen seiner Gegenwart bei ihnen wissen. Sie wussten, dass es niemals eine solche Verwüstung geben könnte, wenn ihr Messias über sie herrschen würde. Sie wollten wissen, wann die Zeit der Trauer käme und was das Zeichen seiner Gegenwart sein sollte, das sie beenden und unendliche Freude bringen sollte.
Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gebt Acht, dass euch niemand verführe! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: „Ich bin der Christus!“, und sie werden viele verführen (24,4.5).
In den Briefen gibt es eigentlich nie einen solchen Gedanke, Menschen vor falschen Christusse zu warnen, denn die Briefe sind an Christen gerichtet; und ein Christ könnte nicht durch die Behauptungen eines Menschen, Christus zu sein, verführt werden. Er ist hier besonders angebracht, weil die Jünger in diesem Kapitel nicht als Vertreter von uns jetzigen Christen, sondern von zukünftigen gottesfürchtigen Juden betrachtet werden. Wir als Christen haben nichts mit der Zerstörung des Tempels zu tun; sie betrifft uns in keiner Weise. Diese Jünger waren als gottesfürchtiger Überrest der Nation auf der Suche nach dem Messias, der die Herrlichkeit einführen würde. Deshalb warnt der Herr sie, dass, wenn jemand unter ihnen aufstünde und sagte „Ich bin Christus“, sie ihm nicht glauben sollten. Die Zeit war gekommen, in der der wahre Messias erscheinen würde. Und Er war erschienen, aber Israel hatte Ihn verworfen und sich in der Lüge verhärtet, dass unser Herr nicht der Verheißene sein könne. Israel hatte die Hoffnung auf den Messias noch nicht aufgegeben, und das setzt sie der Verführung aus, von der hier die Rede ist (d. h. von Personen, die sagen: „Ich bin Christus“). Jedenfalls sind sie durch die Verwerfung des wahren Christus offen für die Annahme eines falschen Christus. Unser Herr hatte sie davor gewarnt. „Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen“ (Joh 5,43). Wenn ein Messias kommen würde, der von sich selbst und von Satan erfüllt ist, würde die Nation aufgegeben werden, um den Falschen zu empfangen, und zwar als gerechte Vergeltung dafür, dass sie den Wahren verworfen hat. Die Jünger waren die Vertreter der gottesfürchtigen Juden und wurden davor gewarnt, was über ihre Nation hereinbrechen würde. Nehmen wir nun den Brief des Johannes und was haben Sie dort? „Geliebte, glaubt nicht jedem Geist“ (1Joh 4,1).Und warum? Weil die große Sache, die die Versammlung auszeichnet, die Gegenwart des Heiligen Geistes ist; und der Betrug, vor dem wir uns hüten müssen, sind falsche Geister, nicht falsche Christusse, obwohl es viele Antichristen gibt. Die Gefahr für Christen ist, den Heiligen Geist zu betrüben – nein, auf falsche Geister zu hören. „Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen.“ Es gibt jetzt falsche Propheten, und böse Geister wirken in ihnen. In diesen Tagen ist der Glaube sowohl an den Heiligen Geist als auch an die Macht des Satans sehr geschwächt. Die Menschen schauen nur auf den Menschen, während die Heilige Schrift sehr viel von Gott und von Satan berichtet. Was Satan Macht über einen Bekenner des Namens Christi gibt, ist, dass er Sünde zulässt. Satan hat kein einziges Atom an Macht gegen ein Kind Gottes, das auf Jesus schaut; aber wo das Selbst erlaubt ist, ist das eine Gelegenheit für Satan, hereinzukommen.