Behandelter Abschnitt Mt 21,38-39
Auch hier war die Geduld erschöpft. Gab es eine einzige Möglichkeit, die übrigblieb? Eine Hoffnung, wie aussichtslos sie auch immer war? Ach, es war nur die Krönung ihrer Missetat und die Gelegenheit, ihre Schuld und ihr hoffnungsloses Verderben zu offenbaren, indem sie den Sohn misshandelten!
Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Dieser ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbe in Besitz nehmen! Und sie nahmen ihn, warfen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn (21,38.39).
Da erkannten sie den Messias, aber nur, um ihre Bosheit und weltlichen Begierden an Ihm auszulassen. „Lasst uns ihn töten und sein Erbe in Besitz nehmen.“ Es war nicht nur Fruchtlosigkeit, hartnäckige Verweigerung aller gerechten Ansprüche Gottes und Beraubung der ihm gebührenden Gegenleistung, sondern der völlige Ausbruch rebellischen Hasses, als sie durch die Gegenwart des Sohnes Gottes in ihrer Mitte geprüft wurden. Die Bewährung ist vorbei; die Frage nach dem Zustand des Menschen und nach Gottes Bemühungen, Früchte aus seinem Weinberg zu bekommen, ist zu Ende. Der Tod des verworfenen Messias hat dieses Buch geschlossen. Der Mensch – der Jude – hätte Gott eine angemessene Antwort für die Wohltaten geben sollen, mit denen er so großzügig überschüttet wurde. Doch seine Antwort war das Kreuz.