Behandelter Abschnitt Mt 14,10-11
Dies gibt dem Geist Gottes Anlass, die Beschreibung (V. 3–12) des Erlöschens des Zeugnisses Johannes des Täufers durch das Vergießen seines eigenen Blutes zu berichten. Es war nicht nur ein verblendetes Volk, sondern in seiner Mitte herrschte ein falscher und rücksichtsloser König, der sich nicht scheute, diesen großen Zeugen Gottes zuerst einzusperren und schließlich zu töten. Nicht, dass er die Menge nicht fürchtete (V. 5); denn seine Leidenschaften trieben ihn zu dieser Tat; auch nicht, dass er nicht Kummer und Bedenken hatte, als es zur Ausführung kam (V. 9). Doch was können diese Hemmungen gegen die List und Macht Satans ausrichten? So schlecht Herodes auch war, so war er doch nicht völlig ohne Gewissen, und die Predigt des Johannes hatte es zumindest so weit erreicht, dass es ihm unbehaglich wurde. Aber das Ergebnis war das, was man erwarten kann, wenn man weiß, dass ein Feind hinter alledem steht, der alles hasst, was von Gott ist, und den Menschen treibt, sein eigener Sklave und Gottes Feind zu sein, in der Befriedigung der Lust und der Aufrechterhaltung einer Ehre, die schlimmer ist als Eitelkeit. Welch einen Einblick in die Welt und das Herz finden wir hier von Gott! Und mit welch heiliger Schlichtheit wird alles aufgedeckt, was zu hören und abzuwägen für uns von Nutzen wäre! „Doch der Mensch, der in Ansehen ist, bleibt nicht; er gleicht dem Vieh, das vertilgt wird. Dieser ihr Weg ist ihre Torheit; und die nach ihnen kommen, haben Wohlgefallen an ihren Worten. – Sela. Man legt sie in den Scheol wie Schafe, der Tod weidet sie; und am Morgen herrschen die Aufrichtigen über sie; und ihre Gestalt wird der Scheol verzehren, fern von ihrer Wohnung“ (Ps 49,13‒15). So sang der Psalmist, und es war sicher richtig und von Gott. So ist der Mann, und so ist die Frau ohne Gott.
Und er sandte hin und ließ Johannes im Gefängnis enthaupten. Und sein Haupt wurde auf einer Schale gebracht und dem Mädchen gegeben; und sie brachte es ihrer Mutter (14,10.11).