Behandelter Abschnitt Mt 13,45-46
Dies ist das erste der neuen Gleichnisse im Haus. Der Herr zeigt hier nicht den Zustand der Dinge, die unter dem öffentlichen Bekenntnis des Namens Christi zu finden sind, sondern die verborgenen Dinge, oder solche, die der Unterscheidung bedürfen. Es ist wie ein Schatz, der in einem Acker verborgen ist, den ein Mensch findet und verbirgt, und aus Freude darüber verkauft er alles, was er hat, und kauft den Acker. Ich bin mir bewusst, dass es die Gewohnheit von Menschen ist, dies auf einen Menschen anzuwenden, der Christus findet. Aber was tut der Mann in dem Gleichnis? Er verkauft alles, was er hat, um den Acker zu kaufen. Ist das der Weg, auf dem ein Mensch gerettet werden kann? Wenn das so ist, ist die Errettung keine Frage des Glaubens mehr, sondern eine Frage des Aufgebens all dessen, um Christus zu gewinnen, was nicht Gnade, sondern bis zum Äußersten selbst verrichtete Werke sind. Wenn ein Mensch Christus hat, würde er zweifellos alles für Ihn aufgeben. Aber das sind nicht die Bedingungen, unter denen ein Mensch Christus zuerst zu seiner Errettung empfängt. Aber das ist nicht alles: „Der Acker ist die Welt.“ Soll ich die Welt kaufen, um Christus zu bekommen? Das zeigt nur die Schwierigkeiten, in die wir geraten, wenn wir uns von der Einfachheit der Schrift entfernen. Der Herr selbst widerlegt eine solche Auslegung. Er zeigt, dass es einen Menschen gibt, einen einzigen, der diesen Schatz inmitten des Durcheinanders gesehen hat. Er selbst ist es, der alle seine Rechte aufgab, damit die Sünder in seinem Blut gewaschen und zu Gott erlöst werden; Er war es, der die Welt kaufte, um den Schatz zu erwerben, den Er wertschätzte. Die beiden Dinge werden in Johannes 17,2 deutlich dargestellt: „... so wie du ihm Gewalt gegeben hast über alles Fleisch, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben gebe.“ Da ist der Schatz: „alle, die du ihm gegeben hast.“ Er kauft das Ganze, die äußere Welt, um diesen verborgenen Schatz zu besitzen.
Aber mehr noch:
Wiederum ist das Reich der Himmel gleich einem Kaufmann, der schöne Perlen sucht; als er aber eine sehr kostbare Perle gefunden hatte, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie (13,45.46).
Das Gleichnis vom verborgenen Schatz vermittelte nicht ausreichend, was die Gläubigen für Christus sind. Denn der Schatz könnte aus hunderttausend Gold- und Silberstücken bestehen. Und wie würde dies die Glückseligkeit und Schönheit der Versammlung kennzeichnen? Der Kaufmann findet „eine sehr kostbare Perle“. Der Herr sieht nicht nur die Kostbarkeit der Heiligen, sondern die Einheit und himmlische Schönheit der Versammlung. Jeder Gläubige ist kostbar für Christus; aber „... wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben“. Das ist es, was hier gesehen wird –„eine sehr kostbare Perle“. Ich zweifle nicht im Geringsten daran, dass der Sinn dieses Satzes auf jeden Christen angewendet werden kann; aber ich glaube, dass er dazu gedacht ist, die Schönheit der Versammlung in den Augen Christi darzustellen. Könnte man nicht von einem Menschen, der zum Glauben an das Evangelium erwacht, sagen, dass er nach guten Perlen sucht? Und vor der Bekehrung frisst der Sünder eher mit den Schweinen Futterpflanzen. Hier ist es jemand, der „eine sehr kostbare Perlen“ sucht, die kein unbekehrter Mensch jemals wirklich gesucht hat. Es gibt keine Möglichkeit, diese Gleichnisse anzuwenden, außer auf den Herrn selbst. Wie gesegnet ist es, dass inmitten all der Verwirrung, die der Teufel angerichtet hat, Christus in seinen Heiligen einen Schatz sieht und die Schönheit seiner Versammlung, trotz aller Schwächen und alles Versagens!