Das Kapitel, das wir nun erreicht haben, ist voller Interesse und Bedeutung, zumal es eine Art Übergang ist. Was dem Geist Gottes Anlass gibt, diesen Übergang vom Zeugnis für Israel zu der neuen Ordnung der Dinge, die der Herr einführen wollte, vorzustellen, ist, dass Johannes der Täufer, der wegen seiner eigenen Ablehnung im Gefängnis sitzt, in seinem persönlichen Glauben und der Geduld geprüft wird. Während er seinen prophetischen Dienst erfüllte, konnte niemand unerschütterlicher als Johannes in seinem Zeugnis für Christus sein. Aber es mag Augenblicke geben, in denen der Glaube gründlich auf die Probe gestellt wird und in denen der Stärkste weiß, was es heißt, „niedergeworfen, aber nicht umkommend“ zu sein (2Kor 4,9).
Sicherlich war das bei Johannes dem Täufer der Fall. Es waren nicht nur seine Jünger, die durch seine Gefangenschaft wankend wurden. Ungläubige fragen nun: Wenn die Schrift Wahrheit ist, wie kommt es dann, dass die Menschen sie nicht annehmen? Warum wird sie nicht weiter verbreitet? Ich leugne nicht, dass der reine geographische Bereich, den das Bekenntnis der Wahrheit erfasst, jetzt größer ist als er damals war.
Wir wissen, dass sich anfangs Zehntausende allein in einer Stadt zu dem Namen Jesu bekannten und Ihm folgten. Und das moralische Gewicht war unvergleichlich größer, denn sie wandelten als Zeugnis gegenüber der Welt. Wir wissen auch, wie weit sich die Macht des Christentums ausgebreitet hat: Dennoch kommt die große Schwierigkeit wieder auf, und wir finden, dass das, was im Geist eines Skeptikers wirkt, den Gläubigen mehr oder weniger beunruhigt, weil die gefallene Natur noch im Gläubigen ist. Zweifellos hat er das ewige Leben in Christus, doch er hat auch das in sich, was die Schrift das Fleisch nennt. Und das Fleisch hat immer eine ungläubige Natur. Das natürliche Denken des Menschen hat niemals Vertrauen auf Gott.