Es würde sowohl solche geben, die sie aufnehmen, als auch solche, die sie ablehnen. Er nimmt ihn auf, als einen Diener Gottes, und wer ihn als solchen aufnimmt, im Angesicht von Schande und Verachtung, der sollte denselben Lohn haben wie ein Prophet selbst. Andere Leute mögen ihn als ungerecht bezeichnen, aber er nimmt ihn auf, nicht als einen bloßen Menschen oder Freund, sondern als einen Gerechten, und er „wird den Lohn eines Gerechten empfangen.“ Er beweist, dass sein eigenes Herz mit Gott im Reinen ist. Wir zeigen unseren wahren Seelenzustand durch das, was wir aussprechen. Angenommen, ich spreche oder handle ungerechtfertigt gegen einen guten Menschen, der seine Pflicht tut, so zeige ich, dass ich in dieser bestimmten Sache nicht mit Gott übereinstimme. Wenn ich dagegen den Glauben habe, zu erkennen, was von Gott ist, und angesichts der allgemeinen Feindschaft, mich auf dessen Seite zu stellen, dann bin ich wirklich glücklich. Gott allein befähigt den Menschen dazu. Wir zeigen, wo unser Herz ist, indem wir über andere urteilen und uns ihnen gegenüber verhalten.
Und wer irgendeinem dieser Kleinen nur einen Becher kaltes [Wasser] zu trinken gibt in eines Jüngers Namen, wahrlich, ich sage euch: Er wird seinen Lohn nicht verlieren (10,42).
Es wäre der Beweis dafür, dass der Geist in ihm wirkte– sein Herz in Barmherzigkeit und Mitgefühl mit denen, die von Gott in dieser Welt sind, zu verbinden. Er sollte auf keinen Fall seinen Lohn verlieren. Es ist das äußere Verhalten, das dem inneren Prinzip entspringt. In all diesen Fällen handelt es sich eindeutig um die jüdische Mission dieser Jünger. Ich glaube, so erhalten wir den wahren Charakter des Kapitels und den Platz, den es in diesem Evangelium einnimmt.
Der Gesichtspunkt in diesem ganzen Kapitel ist, dass der Herr als Herr der Ernte sie nicht nur auffordert zu beten, dass Arbeiter in die Ernte gesandt werden (Mt 9,38), sondern dass er selbst das Gebet vorwegnimmt. „Ehe sie rufen, werde ich antworten“ (Jes 65,24); und der Herr handelt genau im Sinne dessen, was in der Endzeit voll und ganz wahr sein wird. Er selbst sendet die Arbeiter aus.
In Lukas 22,35 fragt der Herr in Bezug auf eben diese Mission: „Als ich euch ohne Geldbeutel und Tasche und Sandalen sandte, fehlte es euch wohl an etwas? Sie aber sagten: An nichts.“ Dann sagt der Herr ihnen, dass sie sich nun mit Geldbeutel, Schreibzeug und Schwert versorgen sollen: genau die Dinge, die sie vorher nicht tun sollten, sollten sie von nun an tun. Der Herr hebt das auf, was Er vorher befohlen hatte, soweit es die besonderen Umstände betraf. Seine Güte und Liebe zu ihnen und ihr Wandel in Weisheit und Arglosigkeit würden bleiben; aber der besondere Charakter dieser Mission endete mit dem Tod Christi. Sie wird, so denke ich, an einem zukünftigen Tag von anderen wieder fortgeführt werden; aber die tatsächlich ausgesandten Jünger sollten bald zu einem neuen Werk berufen werden, das auf der Erlösung und der Auferstehung unseres Herrn beruhte.