So zeigt uns das Buch, obwohl es von Israel handelt, die zwei Arten, die Gegenwart richtig zu beurteilen – im Licht der Vergangenheit und in dem der Zukunft. Es bedarf also immer des Glaubens, um Gott gemäß zu urteilen. Deshalb bringt Maleachi den Geber des Gesetzes und den Wiederhersteller des Gesetzes, die beiden großen Säulen der jüdischen Nation, moralisch zur Sprache, indem er den Weg vor dem Herrn ankündigt, der allein den Segen schenken und erhalten kann.
Und er wird das Herz der Väter zu den Kindern und das Herz der Kinder zu ihren Vätern wenden, damit ich nicht komme und das Land mit dem Bann schlage (3,24).
Das ist der warnende Hinweis, der hier von Ihm gegeben wird, der der beste Segen ist, den Er geben kann. Himmel und Erde und alle Dinge werden erschüttert werden, aber der Herr bleibt; und gesegnet sind alle, die ihr Vertrauen auf Ihn setzen. Wir wissen, dass die Wiederherstellung aller Dinge in moralischer Hinsicht in den Herzen der Väter und Söhne Israels gewirkt werden wird, und dass Gott sie als Leben von den Toten in die Welt bringen und so seine rettende Gesundung unter allen Nationen verbreiten wird, die durch den Nachkommen der Verheißung gesegnet und nicht verflucht sein werden.
Im Geist und in der Kraft Elias kam der Bote des Herrn, Johannes der Täufer, und viele der Söhne Israels bekehrte er zu dem Herrn, ihrem Gott. Die Sprache scheint ausdrücklich vor dem Irrtum zu bewahren, dass es sich um die vorhergesagte Sendung des Propheten Elia handelte. Wenn ihr es annehmen wollt, sagte unser Herr selbst, ist dies Elia, der kommen sollte (Mt 11,14). Es war ein Zeugnis für den Glauben, nicht die Erfüllung der Bedingungen der letzten Andeutung Maleachis. Sogar im eigenen Fall unseres Herrn wurde alles, was heller und offensichtlicher Segen für Israel war, durch den Unglauben des Volkes aufgehalten, und so wurde bei seiner Verwerfung die Tür zu himmlischen Segnungen für alle Gläubigen unterschiedslos geöffnet. Daher war die moralische Wiederherstellung der Juden für diese Zeit nur teilweise; und da die Masse unbußfertig war und die Familienbande völlig gelockert und zerbrochen waren, wurde das Land von diesem Tag an bis heute mit einem Fluch belegt. Aber es wird nicht immer so sein. Denn die Gnade wird in den letzten Tagen noch einmal in einem Überrest wirken, wenn die volle Erfüllung von Elias Mission verwirklicht sein wird (Mt 17,11), und wenn die Abtrünnigen unter dem göttlichen Gericht umkommen, wird ganz Israel zur Freude und zum Segen der Erde und aller ihrer Familien gerettet werden. Und das ist die gemeinsame Stimme der heiligen Propheten seit Anbeginn der Welt.
Wir haben nun in der Güte Gottes den Weg der Kleinen Propheten von Anfang bis Ende verfolgt. Wir haben einen Blick auf sie selbst geworfen und sie kurz miteinander verglichen. Wie ernst ist es für den Gläubigen, in der Christenheit dasselbe unheilvolle Zeichen des sicher kommenden Gerichts zu sehen, wie wir es in der Geschichte Israels wahrgenommen haben. Der Besitz vieler Wahrheiten garantiert heute wie damals nicht mehr, dass wir in unseren Tagen wahre Zeugen für Gott sind; noch weniger die Annahme, dass wir eine Stellung vor Gott haben, weil wir in einer bestimmten historischen Erbfolge stehen. So dachten die, die das Gesetz brachen, die Propheten verwarfen, den Messias töteten und das neue Zeugnis des Heiligen Geistes ablehnten. Hüten wir uns davor, denselben verhängnisvollen Fehler zu begehen, und prüfen wir lieber, ob wir in der unverwechselbaren Wahrheit wandeln, die Gott uns zu seiner eigenen Ehre in Christus offenbart hat, und nicht nur in Wahrheiten, wie bedeutsam sie auch sein mögen, die das Gewissen nicht so sehr auf die Probe stellen. Die Einheit der Gottheit wurde von den Juden zur Entehrung des Sohnes pervertiert; der Sohn, wie er auf der Erde unter dem Gesetz war, wird jetzt in der Christenheit missbraucht, um die Erlösung, die Vereinigung mit ihm in der Höhe, die Gegenwart des Geistes in der Versammlung Gottes hier auf der Erde und die beständige Hoffnung auf das Kommen Christi zu ignorieren. Dies sind die Wahrheiten, die den Boden des Herzens im Christen erproben. Mögen wir treu und stark gefunden werden in der Gnade, die in Christus Jesus ist!