„Schöpfe dir Wasser für die Belagerung; bessere deine Festungswerke aus! Tritt den Ton und stampfe den Lehm, stelle den Ziegelofen wieder her!“ (V. 14). Kaufleute, Fürsten, Satrapen, Vizekönige, Adlige, das Volk, alle sollten verschwinden, außer denen, die übrigbleiben sollten, um unwiederbringlich zu versinken.
Wie Babylon danach, soll Ninive nie wieder als Hauptstadt erscheinen; aber die Art von Macht, die in den assyrischen und babylonischen Monarchien herrschte, wird in den letzten Tagen jeweils ihren Vertreter haben. Zu dieser Zeit wird die Ordnung, wie die Prophezeiung zeigt, genau das Gegenteil von dem sein, was sie in der Geschichte war. Und das ist ein sehr wichtiges Mittel, um zu zeigen, dass diejenigen ganz und gar im Irrtum sind, die meinen, wir hätten es nur mit Babylon und Ninive in der Vergangenheit zu tun. Denn historisch gesehen ist es so, dass Ninive zuerst fiel. In der Tat war der Sturz der assyrischen Hauptstadt kein unwichtiger Schritt in der Vorsehung Gottes für die bemerkenswerte und damals einmalige Stellung, zu die Babylon aufsteigen durfte, wie es Nebukadnezar in einem Traum sah und Daniel diesen nach dem souveränen Willen des Gottes des Himmels darlegte und erklärte. Folglich war die alte Ordnung, dass Ninive sich zu seinem eigenen Platz als das Oberhaupt unter einer Anzahl verschiedener Mächte erhob; dann fiel es, gemäß der prophetischen Warnung, völlig, wie Ägypten zuvor gefallen war.
Als nächstes wurde Babylon von Gott zum Haupt aus Gold erhoben, dem ersten großen Vertreter der kaiserlichen Macht auf der Erde. Der Fall Babylons, der ersten, die einen solchen Charakter erlangte, versinnbildlicht den Fall der letzten dieser imperialen Mächte. Der endgültige Träger des Systems, das mit Babylon begann, wird das Tier oder das wiedererstandene Römische Reich sein, und zwar in seinem endgültigen abtrünnigen Zustand am Ende dieses Zeitalters. Das Tier entspricht dann der chaldäischen Monarchie oder Babylon als imperiale Macht betrachtet.
Ich meine damit natürlich nicht Babylon in der Offenbarung; denn das ist eindeutig eine korrupte kirchliche Macht. Aber da der letzte Inhaber der kaiserlichen Macht bis zu einem gewissen Grad durch den ersten Inhaber dieser Macht verkörpert wird, wirft das Gericht über das babylonische Reich einen nicht unbedeutenden Schatten auf das Gericht über das vierte Reich in seiner wiedererstandenen Form, wenn es untergeht. Aber es ist ebenso klar wie wichtig, in der prophetischen Darstellung der Zukunft zu beachten, dass das, was Assyrien entspricht, nach der Zerstörung Babylons stattfinden wird, nicht davor. In der Geschichte war der Fall Assyriens vor Babylon. In der Zukunft, so die Prophezeiung, wird der Fall Assyriens nach der Macht sein, die das kaiserliche System von Babylon repräsentiert. Daher schließt die Unterscheidung zwischen den beiden eine Kontroverse für solche aus, die die Prophezeiung gläubig lesen; und die, die behaupten, dass Babylon und Assyrien vergangen sind, sind wirklich ohne Entschuldigung.
Dieselbe Schlussfolgerung ergibt sich aus den sehr klaren Worten Jesajas. „Wehe, Assur, Rute meines Zorns! Und der Stock in seiner Hand ist mein Grimm. Gegen eine ruchlose Nation werde ich ihn senden und ihn gegen das Volk meines Grimmes entbieten, um Raub zu rauben und Beute zu erbeuten und es der Zertretung hinzugeben wie Straßenkot“ (Jes 10,5.6). Das heißt, der Herr setzte ihn als Mittel ein, um den Stolz Israels zu zermalmen. „Er aber meint es nicht so.“ Er versucht nur, seinen eigenen Stolz zu befriedigen. Oh, hätte Israel doch zu seinem wahren Stolz gestanden, nämlich zum Herrn, und hätte demütig zu Ihm aufgeschaut, damit Er für seine Sache eintrete. Aber nein, sie suchten, was die Heiden suchten; und ihr Gott übergab sie dem hochmütigen und grausamen Feind. Aber gewiss, wenn der Herr die Fehler seines Volkes züchtigt, wird Er es nicht versäumen, die übermütige Ungerechtigkeit seiner Feinde zu bestrafen. „… und sein Herz denkt nicht so; sondern zu vertilgen hat er im Sinn, und nicht wenige Nationen auszurotten. Denn er spricht: Sind nicht meine Fürsten allesamt Könige?“ (Jes 10,7.8).
Das schätzte er, und er hätte gern noch mehr gehabt, aber Gott erlaubte dem Assyrer nicht, alles zu haben, was er wünschte. Höchste Herrschaft war sein Bestreben; aber Babylon wurde es durch den souveränen Willen Gottes gegeben. „Ist nicht Kalno wie Karchemis? Ist nicht Hamat wie Arpad? Ist nicht Samaria wie Damaskus? So wie meine Hand die Königreiche der Götzen erreicht hat – und ihre geschnitzten Bilder waren mehr als die von Jerusalem und von Samaria –, ich nicht, wie ich Samaria und seinen Götzen getan habe, ebenso Jerusalem und seinen Götzenbildern tun? Und es wird geschehen, wenn der Herr sein ganzes Werk am Berg Zion und an Jerusalem vollbracht hat, so werde ich die Frucht der Überhebung des Herzens des Königs von Assyrien und den Stolz der Überheblichkeit seiner Augen heimsuchen. Denn er hat gesagt: Durch die Kraft meiner Hand und durch meine Weisheit habe ich es getan“ (Jes 10,9-13).
Dies alles wird in Erinnerung gerufen, um den endgültigen Charakter des Gerichts, das an den Assyrern vollstreckt werden wird, so weit wie möglich zu verdeutlichen. Es geschieht dann, wenn der Herr sein ganzes Werk vollbracht haben wird. Folglich sammeln wir hier einen wichtigen Punkt der göttlichen Wahrheit, nämlich, dass der Assyrer (jetzt allgemein gesprochen) der Letzte ist. Es ist die abschließende Operation vor dem 1000-jährigen Reich im vollen Sinn der Friedensherrschaft, die dementsprechend gleich danach in Jesaja 11 beschrieben wird. Aber in der dortigen Beschreibung haben wir die Einführung durch den Weg des Antichrists. Er wird, wie es heißt, durch den Hauch der Lippen des Herrn vernichtet, aber die Zeit ist nicht definiert wie beim Assyrer. Wenn wir ein wenig weitergehen, haben wir noch mehr.
In Jesaja 14 heißt es zum Beispiel: „Denn der Herr wird sich über Jakob erbarmen und Israel noch erwählen und wird sie in ihr Land einsetzen“ (V. 1). Es geht also offensichtlich darum, das Volk im Land Israel anzusiedeln, und zwar nicht nur einen Teil davon, sondern das Ganze. Dann folgen die bekannten Vorbilder der endgültigen Feinde des Volkes. „Und es wird geschehen an dem Tag, an dem der Herr dir Ruhe verschafft von deiner Mühsal und von deiner Unruhe und von dem harten Dienst, den man dir auferlegt hat, da wirst du diesen Spruch anheben über den König von Babel und sprechen: Wie hat aufgehört der Bedrücker, aufgehört das Anstürmen! Zerbrochen hat der Herr den Stab der Gottlosen, den Herrscherstab, der Völker schlug im Grimm mit Schlägen ohne Unterlass, Nationen unterjochte im Zorn mit Verfolgung ohne Einhalt“ (V. 3–6).
Dann finden wir die Erde in Ruhe, und sogar der Hades ist in Bewegung über den Sturz des Königs von Babylon, – ein höchst eindrucksvolles Bild, natürlich, aber so genau wie erhaben. Das Reich Babylons oder das erste Tier stellt insofern das vierte Tier in den Schatten, das war, nicht ist und noch kommen wird. Das Tier hat, wie wir wissen, äußerst enge Verbindungen mit dem Antichrist in den Schriften des Johannes. Es ist in der Tat sehr schwierig, zwischen diesen beiden Verbündeten in der Gesetzlosigkeit am Ende zu unterscheiden. Die Prophetenschüler sind sich darüber sehr uneins; und ich wundere mich nicht darüber, weil die beiden in ihrer Politik so eng miteinander verbunden sind.
Die Hauptmerkmale sind folgende: Beide beanspruchen göttliche Anbetung, und beide spielen eine große und gemeinsame Rolle im großen Abfall der Zukunft. Das Tier ist natürlich das Reich des Westens, aber es ist auch eng mit Jerusalem verbunden, wo der Mensch der Sünde im Tempel Gottes sitzt. Sie werden als die beiden Tiere in Offenbarung 13 gesehen. Aber der falsche Prophet wird in Jerusalem sein, während der zentrale Sitz der Macht des Tieres Rom ist. Ob er dort wohnt oder nicht, vermag kein Mensch zu sagen; aber es ist klar genug, egal wo er wohnt, dass er die alte Hauptstadt des kaiserlichen Roms besitzen wird, wie Jerusalem die der abtrünnigen religiösen Macht sein wird. Sie sind daher in ihrer Politik und ihren Zielen so sehr miteinander verbunden und ähnlich, dass man sich nicht wundern darf, wenn viele sie verwechseln, obwohl es nicht heißt, dass nicht jeder seinen eigenen, unverwechselbaren Platz und seine eigene Würde in der zukünftigen Krise hat.
Aber die Verbindung der Tiere ist so eng, dass die Schwierigkeit, die Grenze zu ziehen, oft groß ist. So denken viele, dass die Beschreibung Luzifers in Jesaja 14 auf den Antichrist hinweist, während es sich in Wirklichkeit um den König von Babylon zu handeln scheint, da er von Satan angetrieben wird. Dennoch wird sich die subtilste Macht Satans im falschen Propheten zeigen und nicht im Tier; da beide aber einander in die Hände arbeiten, ist es tatsächlich manchmal eine heikle Aufgabe, sie zu unterscheiden. Auch werden beide im selben Augenblick gerichtet, beide zusammen lebendig in den Feuersee geworfen. Deshalb ist eine solche Verwechslung für ihr Schicksal nicht von Bedeutung. Das sie wohl von großer Bedeutung, wenn es um ihren Charakter, ihr Werk und ihren üblichen Wirkungskreis geht. Aber es scheint, dass der wahre Unterschied zwischen ihnen darin besteht, dass das Tier politisch größer und der falsche Prophet religiös bedeutender ist, und dass sie die Beute unter sich aufteilen, indem sie sich auf diese Weise in ihrer schlechten Berühmtheit gegenseitig anpassen und wenig von dem gemeinsamen Verhängnis träumen, das sie erwartet. Das Tier erhöht den falschen Propheten, und der falsche Prophet erhöht das Tier; und so sind sie folglich so freundlich zueinander, wie böse Mächte zueinander sein können, wobei Satan das Haupt von beiden ist und sie unterschiedlich und gemeinsam in seinen Bemühungen gegen Gott und seinen Christus einsetzt.
Am Ende desselben Jesaja 14, wenn der Prophet mit dem bedeutenden König von Babel als dem Vorbild der hochmütigen kaiserlichen Macht fertig ist, lesen wir, was besonders beachtenswert ist: „Der Herr der Heerscharen hat geschworen und gesprochen: Ja, wie ich es zuvor bedacht habe, so geschieht es; und wie ich es beschlossen habe, so wird es zustande kommen: dass ich Assyrien in meinem Land zerschmettern und es auf meinen Bergen zertreten werde. Und so wird sein Joch von ihnen weichen, und seine Last wird weichen von ihrer Schulter“ (V. 24.25). Es ist das, was in Nahum 1 verheißen wurde. Ich bin daher der Meinung, dass es sowohl aus Jesaja 10 als auch aus Jesaja 14 klar hervorgeht, dass der zukünftige Fall des Assyrers sich von dem des Königs von Babel unterscheidet und diesem folgt. Aber in der Geschichte war dies zweifellos nicht der Fall. Denn in der Vergangenheit fand die Zerstörung Ninives statt, bevor Nebukadnezar das Haupt aus Gold in dem Bild wurde. Der allgemeine Eindruck unter Chronisten ist, dass der Fall Ninives mehr als sechshundert Jahre vor Christus stattgefunden hat. Wenn ich mich nicht irre, sind Sir Henry Rawlinson und andere sogar der Meinung, dass er fast zwanzig Jahre vor dem allgemein zugewiesenen Datum stattfand. Aber selbst das reicht aus, und wir werden es den Archäologen überlassen, die Frage unter sich genauer zu klären. Für meinen Gegenstand ist das jetzt nicht von großer Bedeutung. Wir wissen, dass es auf jeden Fall vor der babylonischen Vorherrschaft stattfand, die folglich nach einem dieser Daten lag, und das ist der Hauptpunkt und der einzige wesentliche. Das ist ein Punkt, der von allen Seiten anerkannt wird. Wenn dem so ist, ist es wohl offensichtlich, dass es, wenn es den Fall des Königs von Babylon und dann die Zerstörung der Assyrer geben wird, ganz unmöglich ist, sich auf die Vergangenheit als die vollständige Erfüllung der Prophezeiung zu beziehen.
Gott hat sich besondere Mühe gegeben, uns für die genaue Erfüllung auf die Zukunft zu verweisen; und nichts kann bewundernswerter sein als die Vollkommenheit des Wortes Gottes in diesem Punkt. Es war wesentlich, dass die Prophezeiung in den Tagen, in denen sie geschrieben wurde, eine Erfüllung erfuhr. Das war notwendig für den Trost des Volkes Gottes. Um zu verdeutlichen, dass dies nicht der gesamte Umfang der Prophezeiung war, wird die Reihenfolge geändert, und doch gibt es weder ein Verweilen bei dieser Tatsache noch eine Erklärung. So sehen wir, dass Gott sich seines Volkes erbarmt und uns vor dem elenden Prinzip bewahren will, die Prophetie als etwas Besseres als ein altes Jahrbuch zu betrachten – als etwas, das erfüllt wurde und nicht mehr von direktem Nutzen ist. Das Gegenteil ist der Fall. Die Prophezeiung hat sich erfüllt; aber die wichtigste Bedeutung ihrer Vorhersagen liegt noch in der Zukunft.
Es ist nicht nötig, besonders auf die verschiedenen Formen der Bosheit Ninives einzugehen, die dem prophetischen Geist hier vor Augen geführt werden. „Auch du sollst trunken werden, sollst verborgen sein; auch du wirst eine Zuflucht suchen vor dem Feind. Alle deine Festungen sind Feigenbäume mit Frühfeigen: Wenn sie geschüttelt werden, so fallen sie den Essenden in den Mund. Siehe, dein Volk ist zu Weibern geworden in deiner Mitte; deinen Feinden sind die Tore deines Landes weit geöffnet, Feuer verzehrt deine Riegel“ (V. 11–13). So groß würde Ninives Schwäche sein, als die Stunde ihres Untergangs schlug.
Es scheint, dass sogar das Bild der Trunkenheit nicht ohne wörtliche Bedeutung ist; denn obwohl man sich vorstellen kann, dass die Anklage der Trunkenheit im übertragenen Sinne jene falsche Sicherheit bezeichnet, in der Ninive sich wiegte, wie später Babylon, so ist doch als Tatsache bekannt, dass es in Ninive während eines religiösen Festes ihrer Götter eine Überraschung gab, die uns an das berüchtigte Fest Belsazars in der Nacht erinnern mag, in der Babylon eingenommen wurde (Dan 5). So gab es ein unheiliges Gelage, nicht ohne entweder ihre falschen Götter pietätlos zu ehren oder den wahren Gott pietätlos zu entehren. Kurzum, mit der Belagerung Ninives war ein Festmahl mit der dazugehörigen Trunkenheit verbunden, genau wie mit der Babylons. Aber die Art und Weise unterschied sich insofern, als das Lager Ninives anscheinend überrascht wurde, bevor die Stadt eingenommen wurde. Folglich hören wir in Nahum 1, wie sie als Dornen gefangen wurden, die sich der Trunkenheit ergaben. All dies wird vor dem Bericht über die Einnahme der blutigen Stadt beschrieben. Aber wenn das bei Ninive der Fall war, dann nicht bei Babylon: Bekanntlich fand das Trinkgelage des Königs Belsazar in der Nacht der Einnahme statt. In Ninive war die Überraschung des Lagers ohne die Stadt vor ihrem Fall. So hat jedes seine eigenen besonderen Merkmale; und beide zeigen die bewundernswerte Vollkommenheit des Wortes Gottes.
Auch der Zeitraum zwischen dem Fall Babylons und dem Ninives kann auf weniger als neunzig Jahre in runden Zahlen beziffert werden. Die Gefangenschaft Israels misst die Vorherrschaft Babylons. Das waren siebzig Jahre; und wir können einen Spielraum von einigen wenigen Jahren zulassen, weil die Chronisten nicht in der Lage sind, den genauen Zeitpunkt zu bestimmen, an dem Ninive fiel. Es wurde sicherlich eingenommen, vor der Zeit, als Nebukadnezar seine kaiserliche Macht erlangte, und daher mehr als sechs Jahrhunderte vor Christus.
Wie dem auch sei, der prophetische Satz lautet: „Dort wird dich das Feuer verzehren“ (V. 15). Genauso ist es eine Sache der allgemeinen Geschichte, dass der König, als er merkte, dass er sich nicht verteidigen konnte, den Ort selbst in Brand setzte. Es waren nicht die Feinde, die das taten, wie im Fall der chaldäischen Hauptstadt. In Babylon sicherte sich der Feind auf diese Weise den Sieg, aber bei Ninive war es anders. Auch hier verzehrte nur ein Teil des Feuers Babylon, das deshalb noch lange nach den Tagen Alexanders des Großen, der dort tatsächlich starb, eine gedemütigte, aber stolze Stadt blieb. Aber die assyrische Stadt ging unter. Ninive fiel, nicht nur, um sich nie wieder zu erheben, sondern um nicht einmal in irgendeinem Maß zu überleben. Die Hand, die hauptsächlich die Feuersbrunst herbeiführte, war die des unglücklichen Fürsten, der die Hoffnungslosigkeit der Flucht sah und sich deshalb mit seinen Frauen und Nebenfrauen, seinen Juwelen, Gold und Silber und allem anderen Wertvollen umgab, in Verzweiflung das Ganze in Brand setzte.
Daher haben wir dies in Bezug auf Ninive in einer Weise beschrieben, die wir im Fall Babylons nicht finden. „Schöpfe dir Wasser für die Belagerung; bessere deine Festungswerke aus! Tritt den Ton und stampfe den Lehm, stelle den Ziegelofen wieder her!“ (V. 14). Ach! Keine Sorge sollte nützen. „Dort wird das Feuer dich verzehren, das Schwert dich ausrotten, dich verzehren wie der Abfresser. Vermehre dich wie der Abfresser, vermehre dich wie die Heuschrecke! Du hast deine Kaufleute zahlreicher gemacht als die Sterne des Himmels. Der Abfresser fällt raubend ein und fliegt davon. Deine Auserlesenen sind wie die Heuschrecken und deine Kriegsobersten wie Heuschreckenschwärme, die sich an den Zäunen lagern am Tag des Frostes; geht die Sonne auf, so entfliehen sie, und man weiß ihre Stätte nicht – wo sind sie?“ (V. 15‒17). Es ist eine Vollkommenheit des Verderbens, die in ihrer Größe in der Geschichte beispiellos ist. „Deine Hirten schlafen, König von Assyrien, deine Edlen liegen da; dein Volk ist auf den Bergen zerstreut, und niemand sammelt es. Keine Linderung für deine Wunde, dein Schlag ist tödlich! Alle, die die Nachricht von dir hören, klatschen über dich in die Hände; denn über wen ist nicht deine Bosheit beständig ergangen?“ (V. 18.19).
Nichtsdestoweniger ist der Unterschied zu sehen, dass Assyrien im Friedensreich sicherlich einen Platz haben wird, und zwar einen hervorragenden Platz – nicht Ninive, sondern Assyrien (Jes 19). Was Babylon oder Chaldäa betrifft, so hören wir von beiden nichts, wenn das Königreich kommt. Der Herr wird inmitten seines Gerichts der Barmherzigkeit gedenken; und Ägypten und Assyrien werden besonders erwähnt, da sie an jenem Tag zusammen mit Israel einen führenden Platz einnehmen werden.