Behandelter Abschnitt Hos 2,23-25
Dann kommt eine letzte und noch umfassendere Zusicherung. „Und es wird geschehen an jenem Tag, da werde ich erhören, spricht der Herr: Ich werde den Himmel erhören, und dieser wird die Erde erhören; und die Erde wird das Korn und den Most und das Öl erhören“ (V. 23.24a). Welch eine ununterbrochene Linie des Segens, vom Himmel herab bis zu jedem irdischen Segen im Land Israel! Jedes Geschöpf Gottes wird dann in vollem Genuss die Früchte der wiederhergestellten und vollendeten Vereinigung des Herrn mit seinem alten Volk ernten. „Und ich will sie mir säen im Land [gemeint ist der Name Jisreel], und will mich über Lo-Ruchama erbarmen. Und ich will zu Lo-Ammi sagen: „Du bist mein Volk“; und es wird sagen: „Mein Gott“ (V. 25).
Leider war der Himmel durch die Sünde des Menschen von der Erde abgetrennt worden, notwendigerweise und lange abgetrennt, und Satan hatte nicht nur auf der Erde Macht erlangt, sondern konnte oben einen scheinbaren Anspruch der Gerechtigkeit als Ankläger vor Gott gebrauchen; und so wurden die Himmel zu Eisen gegen sein Volk verwandelt, das derselbe Feind so oft verführte, indem er das, was die beständige leitende Kraft und das Symbol von allem hätte sein sollen, was die Menschen in Bezug auf Gott beeinflusste, in seine Hauptquelle der Verderbnis verkehrte. Denn statt in Anbetung zu Gott aufzuschauen, betete der Mensch den Himmel und seine Heerscharen an und nicht Gott als höchsten Gegenstand seiner Anbetung. Dies war die früheste Form des Götzendienstes. Dort entfaltete sich die Macht Satans besonders, indem er die höchsten Geschöpfe Gottes, die bedeutendsten Teile und Zeichen seines Segens für die Menschen, in Werkzeuge der schlimmsten Verderbnis verwandelte. An jenem Tag wird der Herr seine Macht und Güte zeigen, indem er das Werk Satans vernichtet und umkehrt.
Anstatt also länger seine Anklage in den Himmeln zu hören, die nur darauf abzielte, Gott zu entehren und den Menschen in sein eigenes Verderben zu verwickeln, wird der Herr die Himmel reinigen. Die Freiheit zwischen dem Schöpfer und der höheren Schöpfung, die gleichsam im Namen der durstigen Erde zu ihm spricht, wird wiederhergestellt. Satan wird dann vertrieben und seine Macht und sein verderblicher Einfluss gebrochen, um nie wieder dorthin zu gelangen. Dann heißt es hier: „Ich werde den Himmel erhören, und dieser wird die Erde erhören; und die Erde wird das Korn und den Most und das Öl erhören“ (V. 23.24). Das heißt, anstelle des alten und völligen Bruchs zwischen der Schöpfung und Gott und damit der von Gott wegen des gefallenen Hauptes durch die List der Schlange zu Recht herbeigeführten Verwüstung wird der Satan endgültig verschwunden und alle Auswirkungen seiner Macht ausgelöscht sein. Denn der zweite Mensch wird den Frieden auf einer gerechten Grundlage für immer zwischen Gott und Israel herstellen, und alle Geschöpfe Gottes, vom Höchsten bis zum Niedrigsten, werden in die Ruhe und die Freude eingehen.
So kommt es zu einer völligen Umkehrung dessen, was Satan durch die Sünde im ganzen Universum, besonders aber im Hinblick auf Israel angerichtet hatte; so dass die Namen des ersten Kapitels, die damals das göttliche Gericht andeuteten, jetzt in Barmherzigkeit und Segen umgewandelt werden. „Und die Erde [oder das Land] wird das Korn und den Most und das Öl erhören; und sie, sie werden Jisreel erhören“, wie Israel genannt wird, die Nachkommen Gottes. Lo-Ruchama nennt Gott Ruchama; und zu Lo-Ammi sagt Er: Ammi. Zweifellos enthält Jisreel eine Anspielung auf ihre frühere Zerstreuung; keineswegs auf irgendetwas, das Israel während seiner Tage der Schande und des Kummers gewesen ist, sondern vielmehr auf eine neue Aussaat von ihnen im Land durch des Herrn Gnade zu seiner Ehre.
Die eigentliche Erfüllung dessen (was auch immer die die Verwirklichung dieses Prinzips im christlichen Überrest sein mag, wie wir in 1. Petrus 2 sehen) wartet auf das zukünftige und offenbare Königreich des Herrn und seines Gesalbten. Dann, nicht als Unterpfand, sondern in Fülle, wird die ganze Welt sehen, dass Hosea nicht vergeblich geschrieben hat: „Ich will sie mir säen im Land [o. auf die Erde].“ Ja, der Herr beabsichtigt, die ganze Erde unter seine offenkundige Herrschaft zu bringen (Ps 2, Sach 14), aber es ist ein großer Irrtum, dass „das Land“ in diesem gewaltigen Plan des irdischen Segens keinen zentralen Platz einnehmen wird. Die Versammlung wird das neue Jerusalem sein, die himmlische Metropole, die von Gott aus dem Himmel herabkommt und zu der sie als Braut des Lammes rechtmäßig gehört.
Doch auch die Erde soll unter der herrlichen Herrschaft Christi gesegnet werden, und in erster Linie das Land Israel; denn die Absicht Gottes ist es, alle Dinge in Ihm zusammenzufassen, in dem wir ein Erbe erlangt haben – alle Dinge, seien es die Dinge im Himmel oder die Dinge auf der Erde. Er, der Sohn ist in einer ganz einzigartigen Weise der Erbe von allem im wahrsten und vollsten Sinn, und das Königreich wird bei seinem Kommen zeigen, was der Glaube weiß, während es unsichtbar ist.