Als er unten im Süden ist, jenseits von Israel, hört er diese Gerüchte über die Verwirrung im Norden und Osten. Er war selbst aus dem Norden gekommen und war auch der Eroberer über den Osten; und nun hat er Nachrichten aus diesen Gegenden, die ihn beunruhigen. Er eilt aus dem Land Ägypten zurück und erreicht Israel.
Und er wird seine Palastzelte aufschlagen zwischen dem Meer und dem Berg der heiligen Zierde. Und er wird zu seinem Ende kommen, und niemand wird ihm helfen (11,45).
Dies ist das Verhängnis des einst siegreichen Königs des Nordens – nicht des „Königs“, der übrigens eingeführt wurde, um uns den Anlass des letzten Kampfes zwischen dem Norden und dem Süden zu zeigen.
Ich möchte nun Bezug nehmen auf andere interessante Schriftstellen, die damit in Verbindung stehen, was wir gerade betrachtet haben. Am Ende von Sacharja finden wir Informationen von großem Interesse. Nur ein oder zwei Worte zuerst zum Ende von Sacharja 11. Der Geist Gottes sagt dort: „Wehe dem nichtigen Hirten, der die Herde verlässt!“ (V. 17). Ich denke, das ist eindeutig der Antichrist – „der König“. Denn wenn wir Vers 16 betrachten, erfahren wir, dass dieser nichtige Hirte im Land ist. „Denn siehe, ich erwecke einen Hirten im Land: Der Umkommenden wird er sich nicht annehmen, das Versprengte wird er nicht suchen und das Verwundete nicht heilen; das Gesunde wird er nicht versorgen, und das Fleisch des Fetten wird er essen und ihre Klauen zerreißen.“
Die völlige Selbstsucht und Selbsterhöhung und das Verderben der Herde, anstatt sie zu weiden und die Lämmer in seinem Schoß zu tragen, stehen in schrecklichem Gegensatz zu Christus, dem guten Hirten. So soll der falsche Hirte, der Antichrist, im Land Israel aufgerichtet werden, und dort verschont er die Herde Gottes nicht.
Aber in Sacharja 12 haben wir eine andere Macht. In Vers 2 heißt es: „Siehe, ich mache Jerusalem zu einer Taumelschale für alle Völker ringsum; und auch über Juda wird es kommen bei der Belagerung von Jerusalem.“ Die Nationen versammeln sich gegen Jerusalem; sie kommen genauso wie in Daniel 11 der König des Nordens und der König des Südens. Nationen versammeln sich gegen Jerusalem, während dieser Götzenhirte dort ist. Jerusalem und die Juden sind das Angriffsziel. „Und es wird geschehen an jenem Tag, da werde ich Jerusalem zu einem Laststein für alle Völker machen: Alle, die ihn aufladen wollen, werden sich gewiss daran verwunden. Und alle Nationen der Erde werden sich gegen es versammeln“ (Sach 12,3). Der Sieg scheint sich den Angreifern Israels zuzuneigen. Aber keiner kann sich dann gegen sie verhärten und Erfolg haben, weil der Herr sich an jenem Tag mit ihnen identifiziert haben wird. „An jenem Tag, spricht der Herr, werde ich alle Pferde mit Scheuwerden und ihre Reiter mit Wahnsinn schlagen; und über das Haus Juda werde ich meine Augen offenhalten und alle Pferde der Völker mit Blindheit schlagen“ (V. 4).
Und dann haben wir die Art und Weise, in der der Herr sein Volk an jenem Tag verteidigen wird. So lesen wir vielleicht noch deutlicher in Sacharja 14,2: „Und ich werde alle Nationen nach Jerusalem zum Krieg versammeln; und die Stadt wird eingenommen und die Häuser werden geplündert und die Frauen vergewaltigt werden; und die Hälfte der Stadt wird in die Gefangenschaft ausziehen, aber das übrige Volk wird nicht aus der Stadt ausgerottet werden.“
Hier haben wir zusätzliche Enthüllungen, die man aus Sacharja 12 nicht entnehmen kann. So erfahren wir, dass „die Stadt eingenommen“ werden wird, „und die Hälfte der Stadt wird in die Gefangenschaft ausziehen.“ Offensichtlich wird diese zukünftige Belagerung von der vergangenen unterschieden. Als die Chaldäer die Stadt einnahmen, führten sie alle Bewohner gefangen weg. Als die Römer sie einnahmen, wurden alle, die sie verschonten, zu Gefangenen gemacht. Hier haben wir eine weitere Belagerung, bei der die Hälfte gefangengenommen wird und die andere Hälfte nicht. Und wenn es etwas gibt, das die Zukunft deutlicher von der Vergangenheit abgrenzt, dann ist es die Tatsache, dass die Nationen, nachdem sie die Hälfte der Stadt eingenommen haben, ihren Sieg nicht weiterverfolgen werden.
Und warum? „Und der Herr wird ausziehen und gegen jene Nationen kämpfen, wie an dem Tag, da er kämpft, an dem Tag der Schlacht. Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem im Osten liegt; und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten, nach Osten und nach Westen hin, zu einem sehr großen Tal, und die Hälfte des Berges wird nach Norden und seine andere Hälfte nach Süden weichen“ (Sach 14,3.4). Wer kann behaupten, dass dies jemals geschehen ist? Wer kann sagen, dass der Herr so gekommen ist und auf dem Ölberg gestanden hat? Wie kann man die Vergangenheit mit einer solchen Aussage wie dieser in Einklang bringen? Der Herr ist seit jenem Tag nie als Eroberer auf der Erde Jerusalems gewesen. War es so, als Titus es belagerte? Versuchst du, es als bloße Befreiung durch die Vorsehung zu erklären? Aber ich frage: Wurden sie damals befreit? Sie wurden gefangengenommen. Jerusalem wird bis heute von den Heiden zertreten und das wird anhalten, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sind. Aber die Schriftstelle zeigt, dass die Zeiten der Nationen sich dem Ende nähern, dem Ende der heidnischen Unterdrückung. Wenn dieser Tag bestätigt wird und der Herr auszieht, um gegen diese Nationen zu kämpfen, werden seine Füße auf dem Ölberg stehen. Und als Zeichen dafür, dass dies keine bildhafte Beschreibung ist, finden wir, dass der Geist hinzufügt, dass der Ölberg sich in zwei Teile spalten wird – ein äußerer physischer Beweis, dass Gott der Herr seine Füße dort hingestellt hat. „... der Ölberg wird sich in der Mitte spalten, nach Osten und nach Westen, zu einem sehr großen Tal, und die Hälfte des Berges wird nach Norden und seine andere Hälfte nach Süden weichen. Und ihr werdet in das Tal meiner Berge fliehen“ – das heißt, es wird ein Tal zwischen den beiden bilden – „und das Tal der Berge wird bis Azel reichen; und ihr werdet fliehen, wie ihr vor dem Erdbeben geflohen seid in den Tagen Ussijas, des Königs von Juda. Und kommen wird der Herr, mein Gott, und alle Heiligen mit dir.“
Auch hier finden wir einen eindeutigen Beweis dafür, dass es eine zukünftige Belagerung Jerusalems geben wird, und dass diese Belagerung durch zwei Angriffe gekennzeichnet sein wird. Der erste Angriff wird gegen Israel erfolgreich sein: Die Hälfte der Stadt wird eingenommen werden, und all das Elend einer furchtbaren Belagerung wird folgen, soweit die Hälfte der Stadt betroffen ist; aber die andere Hälfte ist für den Herrn reserviert, der den dritten Teil durch das Feuer bringen wird. Er wird sich an ihre Spitze stellen und alle Völker der Erde zermalmen, die sich gegen Jerusalem zusammenfinden. So wird der zweite Angriff zum Verderben derer sein, die ihn machen. Wenn wir dies mit Daniel in Verbindung bringen, wie deutlich ist das zusätzliche Licht, das wir hier erhalten! Der König des Nordens kommt zuerst herab, wenn der König des Südens im heiligen Land den „König“ bedrängt. Es gibt einen gleichzeitigen Angriff auf Israel, um das Volk im Land zu vernichten, den es leider auch verdient hat. Aber inmitten des Bösen wird es eine göttliche Saat geben. Gott wird diese Angreifer einsetzen, damit sie das Werk des Henkers tun. Die Bösen werden weggenommen; und wenn Gott die Übriggebliebenen geläutert hat, wird eine neue Lage entstehen. Der König des Nordens, der bei seinem ersten Angriff erfolgreich war, setzt seinen Weg nach Ägypten fort, gegen den König des Südens. Er kommt dort an, aber Nachrichten aus dem Norden und Osten beunruhigen ihn, und er kehrt zu seinem eigenen Verderben zurück.
Inzwischen können wir fragen, was aus „dem König“ geworden ist. Ist er bei dem Zusammenstoß zwischen den Königen des Nordens und des Südens, der im Land stattgefunden hat, vernichtet worden? Nein. Was ist dann aus ihm geworden? Wie ist er gefallen? „Durch die Erscheinung“ der Ankunft des Herrn vom Himmel (1Tim 6,14). Er ist für die Hand Gottes selbst reserviert. Er wird lebendig in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt (Off 19,20): „auch für den König ist sie bereitet“ (Jes 30,33). So geben uns das Alte und das Neue Testament ein übereinstimmendes Zeugnis. Es wird kein gewöhnlicher Untergang sein, der diesen verdorbenen Menschen ereilt. Es ist Gott, der von all seinen gewöhnlichen Wegen abweicht, um die Bösen zu richten. Menschen sind von Zeit zu Zeit in der Gnade Gottes aus dieser Welt aufgenommen worden, ohne durch den Tod zu gehen; und es gibt Menschen, für die es von Gott bestimmt ist, lebendig in die Hölle geworfen zu werden – der schreckliche Gegensatz zu denen, die leben, wenn Christus kommt, und die darauf warten, in den Himmel aufgenommen zu werden.
So wird es mit dem Bösen geschehen, dem nichtigen Hirten – „dem König“ – und nicht nur mit ihm. Der König des Nordens ist ein noch kühnerer Feind. „Der König“ hat sich im Land niedergelassen und das Volk Israel ins Verderben gestürzt und abtrünnig gemacht. Er hat sein Verderben gefunden. Wenn nur die geringste Nachricht von dem Gericht, das im Land vollstreckt wurde, den König des Nordens erreichen würde, können wir verstehen, wie er beunruhigt sein würde. Ob das der Grund für seine überstürzte Rückkehr nach Israel war, oder weil die zehn Stämme in Bewegung waren, vermag ich nicht zu sagen. Es wird uns nicht mitgeteilt. Aber er kommt wieder hinauf ins heilige Land; und diesmal soll er unter der unmittelbaren Hand Gottes zu Ende kommen – nicht mit dem Schwert eines mächtigen Mannes, noch mit dem Schwert eines gemeinen Mannes. Nicht der Mensch, sondern Gott wird die Rache an ihm vollziehen. Hier finden wir den Grund, warum es zwei Angriffe gab. Nach seinem ersten Angriff auf Jerusalem ist er in den Süden hinabgezogen und hat dort einige Eroberungen gemacht. Erregt durch die erwähnte Nachricht, beeilt er sich, zurückzukehren, in der Hoffnung, nun alles nach seinem Willen zu erfüllen. „Und der Herr wird ausziehen und gegen jene Nationen kämpfen, wie an dem Tag, da er kämpft, an dem Tag der Schlacht“ (Sach 14,3).
Bevor ich schließe, wollen wir uns noch eine oder zwei andere Stellen anschauen. Nehmen wir Jesaja 28 und 29, wo wir eine reichhaltige Bestätigung für all das finden, was ich in dieser Schlussszene angesprochen habe. In Jesaja 28 stellen wir fest, dass es zwei große Mächte des Bösen gibt, die mit dem Land jener Tage verbunden sind – die eine ist „der König“, der mit dem Volk in Beziehung steht und im Land ist; die andere ist der König des Nordens, der als widerstreitende Macht herabkommt.10 Wir werden beide in diesem Kapitel finden. Zuerst wird Ephraim erwähnt, und der Herr spricht: „Wehe der stolzen Krone der Betrunkenen Ephraims und der welkenden Blume seiner herrlichen Pracht auf dem Haupt des fruchtbaren Tals der vom Wein Überwältigten! Siehe, der Herr hat einen Starken und Mächtigen wie ein Hagelwetter, wie ein verderbender Sturmwind; wie ein Wetter gewaltiger, überflutender Wasser reißt er mit Macht zu Boden“ (Jes 28,1.2).
Ich glaube, dass wir hier den Einfall der Assyrer als furchtbaren Sturm aus dem Norden haben, der über Ephraim hereinbrechen wird. Wenn wir uns die Mitte des Kapitels ansehen, werden wir noch etwas anderes finden. Wir haben gesehen, wie der Zustand Ephraims war, das in den Randgebieten des Landes wohnte. Aber was war das Schicksal von Jerusalem, der Hauptstadt? „Denn ihr sprecht: Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen und einen Vertrag mit dem Scheol gemacht“ (V. 15). Hier haben wir offensichtlich das, was mit „dem König“ zusammenhängt, der in Jerusalem sein wird, und der einen Bund mit „dem Tier“, der großen Macht des römischen Fürsten jenes Tages, schließen wird, dem Satan seinen Thron gegeben haben wird. Es besteht volle Harmonie zwischen dem, was wir in Jesaja und der Offenbarung und Daniel haben. „Wenn die überflutende Geißel hindurchfährt, wird sie an uns nicht kommen; denn wir haben die Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in der Falschheit uns geborgen“ (V. 15).
Merken wir uns das. Die überflutende Geißel ist der König des Nordens, die äußere Macht, die auf sie herabkommt. Sie haben in Jerusalem einen Bund mit dem Tod und dem Scheol (d. h. mit den Werkzeugen Satans) an jenem Tag geschlossen; und sie hoffen, auf diese Weise dem König des Nordens zu entkommen. Ich habe bereits gezeigt, dass „das Tier“, die große Macht des Westens, in Verbindung mit „dem König“ in Jerusalem sein wird – dass die westlichen Teile der große Sitz des Tieres sein werden – dass es über ganz Europa gebieten wird, das eigentlich zum Römischen Reich gehörte. Wenn dieses Reich reorganisiert wird, wird er das Hauptinstrument sein, um seine Kraft zu nutzen. „Der König“ wird einen Bund mit ihm geschlossen haben; oder, wie es in Kapitel 9 heißt, wird er, nämlich der römische Fürst, einen Bund mit der Masse der Juden schließen. Am Ende finden sich beide in Jerusalem wieder und kämpfen gegen den Herrn und seine Heiligen, die vom Himmel kommen. Sie werden ihre vermeintliche Stärke in diesem Bund finden, aber er wird nicht bestehen. Die überflutende Geißel (der Assyrer) fegt weiter, und die Hälfte der Stadt Jerusalem wird eingenommen. Wie wunderbar hängt die Heilige Schrift zusammen! Dann kommt der Hinweis darauf, dass der Herr einen Grundstein in Zion legt, was offensichtlich ein Wort für den treuen Überrest jener Tage ist; doch das gilt auch für uns, die wir jetzt glauben (Jes 28,16).
Jesaja 29 ist der letzte Teil, auf den ich mich beziehen möchte. Dort haben wir die abschließende Verwüstung der Stadt. „Wehe Ariel, Ariel, Stadt, wo David lagerte! Fügt Jahr zu Jahr, lasst die Feste kreisen! Und ich werde Ariel bedrängen, und es wird Seufzen und Stöhnen geben. Und sie wird mir sein wie ein Ariel. Und ich werde dich im Kreis umlagern und dich mit Wachtposten einschließen und Belagerungswerke gegen dich aufrichten “ (V. 1‒3). Das ist die Belagerung, von der in Sacharja die Rede ist. „Und erniedrigt wirst du aus der Erde reden, und deine Sprache wird dumpf aus dem Staub ertönen; und deine Stimme wird wie die eines Geistes aus der Erde hervorkommen, und deine Sprache wird aus dem Staub flüstern. Aber wie feiner Staub wird die Menge deiner Fremden sein und wie dahinfahrende Spreu die Menge der Gewaltigen; und in einem Augenblick, plötzlich, wird es geschehen. Von dem Herrn der Heerscharen wird sie heimgesucht werden mit Donner und mit Erdbeben und großem Getöse – Sturmwind und Gewitter und eine Flamme verzehrenden Feuers. Und wie ein nächtliches Traumgesicht wird die Menge all der Nationen sein, die Krieg führen gegen Ariel, und alle, die sie und ihre Festung bestürmen und sie bedrängen (Jes 29,4‒7).
Der Herr ist ausgezogen und hat mit diesen Nationen gekämpft, wie wenn Er am Tag der Schlacht kämpft. So finden wir in verschiedenen Teilen des Wortes Gottes hinreichende Beweise, die völlig mit dem sehr interessanten Teil von Daniel, mit dem wir uns jetzt beschäftigen, übereinstimmen und Licht darauf werfen. Alle stimmen darin überein, dass es eine schreckliche Zukunft für die abgefallenen Juden und ihre westlichen Partner gibt; und nicht weniger schrecklich für ihre verbündeten östlichen Widersacher. Der Bund mit dem Scheol wird keinen Bestand haben. Wenn die großen Mächte der Welt scheinbar alles vor sich hergeschoben haben und sich zum letzten großen Kampf vor Jerusalem versammelt haben, wird Gott die Gelegenheit nutzen, um nach seiner langen Geduld mit ihnen zu verfahren. Das wird die Schlussszene sein. Sie werden denken, dass die universelle Monarchie in ihren Händen sein wird; aber es wird Gottes Tag sein, um sie zum Gericht herbeizurufen. Ich spreche hier von einem Gericht der Nationen und der Könige – nicht von den Toten vor dem großen weißen Thron (Off 20,11-15).
Wie es keinen Grund gibt, „den König“ (V. 36–39) mit Antiochus Epiphanes zu identifizieren, so darf er auch nicht mit irgendeinem nachfolgenden König des Nordens verwechselt werden, nicht nur, weil das, was von ihm gesagt wird, auf keinen zutrifft, sondern aus dem absolut schlüssigen Grund, dass er sowohl für den König des Nordens als auch für den König des Südens ein Angriffsziel ist. Er unterscheidet sich also von beiden und steht im Gegensatz zu ihnen, und da er zwischen ihren Territorien liegt, kann er weder der Papst von Rom sein (wie Mede und die beiden Newtons sich vorstellten), noch ein anderer als „der König“ in Judäa; und da bis jetzt noch keiner aufgetaucht ist, der auch nur im Geringsten dieser Beschreibung entspricht, muss er dort in Zukunft Monarch sein. Es ist offensichtlich, dass die Prophezeiung hier genauso detailliert ist wie in jedem vorangehenden Teil des Kapitels, dessen Genauigkeit Feinde dazu veranlasste, mit einer Torheit, die an Gottlosigkeit grenzt, zu behaupten, dass es sich um eine Geschichte handeln müsse, die nach den Ereignissen in den Tagen des Antiochus geschrieben wurde, und nicht von Daniel, als das Persische Reich gerade das Babylonische verdrängt hatte. All dies ist ein eitler und böser Traum, der nicht nur die zahlreichen äußeren und inneren Beweise dafür missachtet, dass der Prophet zu der Zeit lebte und schrieb, die er angibt, sondern auch die klare Aussage übersieht, dass wir, bevor „der König“ im Land Israel und ist und seine Feinde aus dem Norden und Süden anwesend sind, einen deutlich angezeigten Übergang zur „Zeit des Endes“ haben.
Gott steht im Begriff, mit der Erde zu handeln – mit den Menschen inmitten all ihrer Pläne. Die Wiedergeburt der Welt (Mt 19,28) wird der große Tag sein, an dem der Herr, nachdem Er die Übertreter aus Israel ausgemerzt und „den König“ selbst und das Gericht, das ihn ereilt, benutzt hat, um die wahren Gläubigen aus Juda von den Bösen zu trennen, die Stunde läuten wird, in der die Abrechnung mit den Nationen erfolgen muss. Dies scheint mir die einfache, geradlinige Aussage der Wahrheit Gottes zu sein, die wir hier haben. Wir dürfen nicht annehmen, dass es sich nur um eine einzige große Macht handelt. Es werden verschiedene Prinzipien am Werk sein. Und es ist eine schreckliche Sache zu denken, dass diese Länder, in denen wir solche Vorrechte genießen, dann mit der tiefsten Dunkelheit überzogen werden. Der Bund mit dem Tod und dem Scheol wird aufgrund eines Bündnisses mit der hochzivilisierten westlichen Welt geschlossen werden. Welch eine Demütigung für den Stolz des Menschen! Die Zivilisation in einer vergangenen Zeit hat die mächtigsten Köpfe nicht von entwürdigendem Götzendienst und Schmutzigkeit abgehalten. Wir werden leider am Ende eine noch schlimmere Szene erleben. Die Christenheit wird in wiederhergestelltem Götzendienst enden, in neuartigen falschen Göttern, in Menschen, die sich selbst als Gott verehren. Das ist, glaube ich, die vorhergesagte Zukunft dieses Zeitalters. Aber die Liebe kann das Herz davor bewahren, sich mit allem zu verstricken, was dazu führt – Christus selbst. Mögen wir in Gemeinschaft mit Ihm leben, nicht auf die Fundamente der Menschen bauen, nicht auf ihre Hoffnung hoffen, nicht auf den Fortschritt oder gar auf die sogenannte Religion vertrauen! Wenn Christus in allem mein Ziel ist, ist die Sicherheit dort zu finden und nirgendwo anders.
10 Mr. Elliott (Horae Apoc., 5. Aufl., Bd. iv., S. 735, Anm. 4) macht es zu einem wesentlichen Teil (!) der futuristischen Theorie, dass der Antichrist während eines Teils der letzten dreieinhalb Jahre damit beschäftigt sein wird, Jerusalem von außen zu belagern. Dass einige Autoren, alte und moderne, in diesen stupenden Irrtum verfallen sind, ist klar, aber die Behauptung von Mr. E. ist völlig unbegründet. Die Wahrheit ist (und Mr. E. sollte es gut wissen), dass sehr viele Autoren, sowohl historische als auch futuristische, sich der Verwechslung von „dem König“ mit „dem König des Nordens“ am Ende von Daniel 11 und an anderen Stellen schuldig gemacht haben, aber es ist falsch, dass der Fehler für den Futurismus wesentlicher ist als für die protestantische Schule. Nicht wenige außer mir hatten diese Verwechslung gesehen und vermieden, bevor das Buch von Mr. E. geschrieben wurde.↩︎