Aber lasst uns einen kleinen Blick auf einige dieser Ereignisse werfen.
Und nach Verlauf von Jahren werden sie [d. h. die Könige des Nordens und des Südens] sich verbünden; und die Tochter des Königs des Südens wird zum König des Nordens kommen, um einen Ausgleich zu bewirken (11,6).
Eine Bemerkung, bevor wir weitergehen. In diesem Kapitel haben wir nicht durchgängig denselben König des Nordens und denselben König des Südens, sondern viele, die aufeinander folgen. Der gleiche offizielle Titel zieht sich durch. Wie man in der Justiz sagt: Der König oder die Königin stirbt nie. Genau so sollten wir es hier sehen. Dieser Vers 6 ist ein Beispiel dafür. Es sind nicht die gleichen Könige des Nordens und des Südens, von denen in Vers 5 die Rede war, sondern ihre Nachkommen. Sie schlossen nicht nur ein Bündnis, sondern eine Ehe zwischen ihren Familien.
Der Versuch, durch eine Heirat ein herzliches Einvernehmen zwischen Syrien und Ägypten herzustellen, sollte scheitern. Natürlich wurde dies in der Geschichte genau bestätigt. Es gab eine solche Heirat, und der König des Nordens entledigte sich sogar seiner früheren Frau, um die Tochter des Königs des Südens zu heiraten. Aber das machte die Sache nur noch viel schlimmer. Sie hatten gehofft, ihre blutigen Kriege zu beenden, aber in Wirklichkeit legte es den Grundstein für einen unvergleichlich tieferen Grimm zwischen ihnen. Wie es hier heißt:
Aber sie wird die Kraft des Armes nicht behalten, und er wird nicht bestehen noch sein Arm; und sie wird hingegeben werden, sie und die sie eingeführt haben und der sie gezeugt und der sie in jenen Zeiten unterstützt hat (11,6b).
Es war nicht ihr Nachkomme, sondern ihr Bruder – aus demselben elterlichen Stamm. Sie war ein Arm, er ein anderer. Der Bruder dieser Bernice, Tochter des ägyptischen Königs, kommt herauf, um den Mord an seiner Schwester zu rächen, und siegt über den König des Nordens. Hier haben wir die Erklärung bestätigt, was das Königreich des Südens ist.