Behandelter Abschnitt Hes 24,19-23
Auch dieser plötzliche häusliche Kummer, bei dem Hesekiel keinerlei Anzeichen von Trauer zeigte, blieb nicht unbemerkt.
Da sprach das Volk zu mir: Willst du uns nicht mitteilen, was das für uns bedeuten soll, dass du dies tust? Und ich sprach zu ihnen: Das Wort des HERRN ist an mich ergangen, indem er sprach: Sprich zum Haus Israel: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich werde mein Heiligtum entweihen, den Stolz eurer Stärke, die Lust eurer Augen und das Verlangen eurer Seele; und eure Söhne und eure Töchter, die ihr zurückgelassen habt, werden durchs Schwert fallen. Dann werdet ihr tun, wie ich getan habe: Den Lippenbart werdet ihr nicht verhüllen und Brot der Leute nicht essen, und eure Kopfbunde werden auf euren Häuptern sein und eure Schuhe an euren Füßen; ihr werdet nicht klagen und nicht weinen, sondern werdet in euren Ungerechtigkeiten hinschwinden und einer gegen den anderen seufzen (24,19–23).
Der neue Ausspruch und das Handeln Hesekiels werden erklärt; und das Volk wird darüber informiert, dass Gott sie über ihre beispiellose Not belehren würde, die keinen Raum für Tränen oder gewöhnliches Trauern lassen sollte. Eine so weitreichende Zerstörung wurde eingeleitet, wodurch der Herr selbst das Heiligtum durch das Gericht entweihte, wie sie es durch ihre Übertretungen und Abscheulichkeiten getan hatten, dass ihnen nichts anderes bleiben würde, als in ihren Missetaten zu schmachten und untereinander zu seufzen. Welch ein Bild der Verzweiflung, wenn der Kummer zu tief für Tränen ist und ein überwältigendes Schuldgefühl die Menschen dazu zwingt, die Hoffnung aufzugeben!