Behandelter Abschnitt Hes 22,23-30
Was auch immer die blutigen Schrecken sein mögen, die mit dem Schwert verbunden sind, das Feuer des göttlichen Zorns kann nicht anders, als noch Schlimmeres sogar für diese Welt anzukündigen; und die Prophezeiung geht natürlich nicht weiter. Aber es war das Werk des Herrn wegen der Sünden Jerusalems, nicht das der Nationen, nur wegen ihrer Macht. Der Glaube ergreift dies und verneigt sich vor Ihm.
Die abschließenden Verse lassen diese Bilder beiseite und sprechen das Gericht in aller Deutlichkeit aus.
Und das Wort des HERRN erging an mich, indem er sprach: Menschensohn, sprich zu ihm: Du bist ein Land, das nicht gereinigt, nicht beregnet wird am Tag des Zorns. Verschwörung seiner Propheten ist in ihm; wie ein brüllender Löwe, der Beute zerreißt, fressen sie Seelen, nehmen Reichtum und Kostbarkeiten, mehren seine Witwen in seiner Mitte. Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen meine heiligen Dinge; zwischen Heiligem und Unheiligem unterscheiden sie nicht, und den Unterschied zwischen Unreinem und Reinem tun sie nicht kund; und vor meinen Sabbaten verhüllen sie ihre Augen, und ich werde in ihrer Mitte entheiligt. Seine Fürsten in ihm sind wie Wölfe, die Beute reißen, da sie Blut vergießen, Seelen vertilgen, um unrechtmäßigen Gewinn zu erlangen. Und seine Propheten bestreichen ihnen alles mit Tünche, da sie Eitles schauen und ihnen Lügen wahrsagen und sprechen: „So spricht der Herr, HERR!“ – und doch hat der HERR nicht geredet. Das Volk des Landes verübt Erpressung und begeht Raub; und den Elenden und Armen bedrücken sie, und den Fremden übervorteilen sie widerrechtlich. Und ich suchte einen Mann unter ihnen, der die Mauer zumauern und vor mir in den Riss treten würde für das Land, damit ich es nicht verderben würde; aber ich fand keinen (22,23–30).