Behandelter Abschnitt Hes 22,1-5
Es folgt eine vernichtende Entlarvung Jerusalems, wobei Gewalt, Verderbnis und insbesondere der Götzendienst angeklagt werden. Deshalb hat der Herr die Stadt zu Schanden gemacht, zum Gespött der Menschen nah und fern.
Und das Wort des HERRN erging an mich, indem er sprach: Und du, Menschensohn, willst du richten, willst du richten die Stadt der Blutschuld? So tu ihr alle ihre Gräuel kund und sprich: So spricht der Herr, HERR: Stadt, die Blut vergießt in ihrer Mitte, damit ihre Zeit komme, und die sich Götzen macht, um sich zu verunreinigen! Durch dein Blut, das du vergossen hast, hast du dich schuldig gemacht, und durch deine Götzen, die du gemacht hast, hast du dich verunreinigt; und du hast deine Tage herbeigeführt und bist zu deinen Jahren gekommen. Darum habe ich dich den Nationen zum Hohn gemacht und allen Ländern zum Spott. Die Nahen und die von dir Entfernten werden dich verspotten, weil dein Name befleckt ist und du reich an Verwirrung bist (22,1–5).
Nein, die Würdenträger des Gesetzes, die regierten, waren ein Beispiel für Ungerechtigkeit in jeder Form, jedem Grad und jeder Beziehung. Wer kann sich wundern, dass der Name Gottes unter den Nationen gelästert wurde, als die Juden sowohl in Bezug auf Gott als auch auf Menschen jedes Gebot des Gesetzes übertraten, das ihnen im Weg stand? Dies wird in den Versen 7–12 in hinreichend demütigender Weise beschrieben und schließt mit dem, was sowohl die Ursache als auch die Folge all ihrer anderen Schlechtigkeit ist: Die Juden hatten sogar den Herrn vergessen.