Behandelter Abschnitt Hes 19,10-14
Jojakin spürte die Ketten Nebukadnezars, wie auch Zedekia mit größerem Schmerz und Schmach, denn seine Schuld war in der Tat groß und kühn gegen den Herrn. Daher konnte der Prophet nur klagen.
Deine Mutter war wie ein Weinstock wie du, an Wassern gepflanzt; vom vielen Wasser wurde er fruchtbar und voll Ranken. Und er bekam starke Zweige zu Herrscher-Zeptern, und sein Wuchs erhob sich bis zwischen die Wolken; und er wurde sichtbar durch seine Höhe, durch die Menge seiner Äste. Da wurde er ausgerissen im Grimm, zu Boden geworfen, und der Ostwind ließ seine Frucht verdorren; seine starken Zweige wurden abgerissen und dürr, Feuer verzehrte sie. Und nun ist er in die Wüste gepflanzt, in ein dürres und durstiges Land. Und ein Feuer ist ausgegangen vom Gezweig seiner Ranken, hat seine Frucht verzehrt; und an ihm ist kein starker Zweig mehr, kein Zepter zum Herrschen. – Das ist ein Klagelied und wird zum Klagelied (19,10–14).
Es war nicht durch Schwäche, dass das auserwählte Volk oder seine Fürsten fielen; es war nicht aufgrund von Stärke, dass Ägypten oder Babel herrschten. Sie wandten sich vom Herrn ab, um zu sündigen, und müssen, wie sie es tun, dem Niedrigsten der Nationen in Trauer dienen. Das Zepter hat seinen Mittelpunkt in Schilo, der in Macht zurückkehren wird, so sicher, wie Er in Schwachheit gekreuzigt wurde.