Behandelter Abschnitt Hes 2,3-5
Gestärkt durch den Geist erhält der Prophet seinen Auftrag an die Kinder Israels, obwohl, ja gerade, weil sie Gott verworfen hatten:
Und er sprach zu mir: Menschensohn, ich sende dich zu den Kindern Israel, zu den empörerischen Nationen [Gojim, denn solche waren sie in Wahrheit, moralisch nicht besser als Nationen und viel schlimmer an Schuld], die sich gegen mich empört haben; sie und ihre Väter sind von mir abgefallen bis auf ebendiesen Tag. Und diese Kinder haben schamlose Angesichter und harte Herzen; zu ihnen sende ich dich, und du sollst zu ihnen sprechen: „So spricht der Herr, Herr!“ Und sie, mögen sie hören oder es lassen (denn sie sind ein widerspenstiges Haus), sie sollen doch wissen, dass ein Prophet in ihrer Mitte war (2,3–5).
Deshalb wurde dem Propheten befohlen (V. 6.7), sich nicht vor ihnen, ihren Worten oder ihrem Aussehen zu fürchten, wie widerspenstig sie auch sein mochten, sondern vielmehr die Worte des Herrn zu ihnen zu sprechen, ob sie hören oder es lassen würden, denn sie waren widerspenstig (oder höchst widerspenstig).
Ferner wird Hesekiel selbst ermahnt, nicht widerspenstig zu sein wie sie, sondern seinen Mund aufzutun und zu essen, was Gott ihm gibt (V. 8). Darauf wurde eine Hand ausgestreckt, und darin eine Buchrolle, die er vor dem Propheten ausbreitete, geschrieben auf der Vorderseite und auf der Rückseite, voll und überfließend; und es waren darauf geschrieben Klagen und Seufzen und Wehe (V. 9.10). So war der Charakter seines früheren Zeugnisses. Wir werden sehen, wie die Gnade am Ende zu Gottes Ehre triumphiert.