Aber es gibt noch viel mehr.
Und aus seiner Mitte hervor erschien die Gestalt von vier lebendigen Wesen; und dies war ihr Aussehen: Sie hatten die Gestalt eines Menschen (1,5).
Wenn es irgendeinen Zweifel für den geben könnte, der diesen Bericht liest, zeigt Hesekiel 10 deutlich, dass die lebendigen Wesen Cherubim sind. Sie sind hier nicht zwei, wie die Figuren, die aus den Enden des reinen und getriebenen Goldes gemacht waren, die den Gnadenstuhl bildeten, auf dem Gott wie auf einem Thron saß, sondern vier in Bezug auf die Schöpfung, wie ich annehme. Der Gott Israels, der zwischen den Cherubim auf der Lade wohnte, war in der Mitte seines Volkes und näherte sich durch Blut gemäß der göttlichen Gerechtigkeit, die durch das Zeugnis seiner richterlichen Autorität bewacht wurde. Hesekiel wurde gegeben, seine Gerichte in der Vorsehung von außen zu sehen. Er würde sein schuldiges Volk durch Babylon als sein Werkzeug richten. Hier ist es also das Feuer (V. 5), das die Darstellung seines zerstörerischen Gerichts als Gott des Himmels kennzeichnet.
Es wäre eine fast endloses Geschlechtsregister und sicher wenig erbaulich, wenn man die seltsame Verkennung dieser Symbole, die sich bei den Menschen, sowohl bei den Juden als auch bei den Christen, durchgesetzt hat, im Einzelnen darlegen würde. Bei den ersteren ist das nicht verwunderlich; denn der Unglaube, der die Übel verursachte, die der Prophet anprangerte, wirkt noch immer in demselben halsstarrigen Widerstand gegen die Wahrheit. „Dieses Geschlecht“ ist nicht vergangen, noch wird es vergehen, bis alles, was vorausgesagt ist, erfüllt ist. Aber Christen sind weit weniger entschuldbar. Da sie das wahre Licht haben, sollten sie sehen; aber sie sehen nur so richtig, wie das Auge einfältig ist. Hätten sie die Herrlichkeit Christi vor Augen, nicht die der Versammlung (d. h. ihre eigene), so hätten sie seiner Beziehung zu anderen wie zu sich selbst Raum gegeben. Sie brauchen das Alte nicht zu leugnen, weil sie das Neue glauben. Hätte man das nationale Gericht Israels am Anfang der Prophezeiung gesehen und seine Wiederherstellung am Ende, hätten die alten Väter und die modernen Geistlichen nicht im Traum daran denken können, die vier Cherubim als die Evangelisten oder als eine Beschreibung des Erlösungswerks Christi zu deuten, oder der Herrlichkeit Gottes in der Versammlung, oder als die vier Jahreszeiten, oder die vier Viertel der Erdkugel, oder die vier Kardinaltugenden, oder die vier Leidenschaften der Seele, oder die vier Fähigkeiten des Verstandes, oder was auch immer die Menschen sonst noch für Vermutungen angestellt haben. Eine plausiblere, aber sehr unvollkommene Ansicht ist die von Calvin, der sie als Engel ansieht, und zwar vier in Bezug auf die verschiedenen Fragen der Welt, jeder mit vier Köpfen, wobei die engelhafte Tugend so bewiesen wird, dass sie in allen wohnt, und Gott gezeigt wird, dass Er nicht nur im Menschen und anderen Tieren, sondern in allen unbelebten Dingen wirkt. Er hält es daher für eine Vision des Reiches Gottes, das überall von Engeln verwaltet wird, wobei alle Geschöpfe so angetrieben werden, als wären sie mit den Engeln verbunden, und als würden die Engel alle Elemente in allen Teilen der Welt in sich vereinen.