Die Bedeutung ist, dass es sich um eine Aussage der Konsequenz handelt, dass sie blindlings auf den Straßen umherirrten und sich auf die schlimmste Art und Weise verunreinigten, nämlich mit Blut, so dass ihre Kleider jeden verunreinigen mussten, der sie berührte. Die Verunreinigung der heiligen Stadt war so allumfassend, dass die Kleider der Bewohner nicht berührt werden konnten, ohne andere zu verunreinigen. Es herrschte gleichsam ein beunruhigender Aussatz im ganzen Staatswesen.
Sie riefen ihnen zu: „Weicht! Unrein!“, rief man ihnen zu. „Weicht, weicht, rührt nicht an!“ Wenn sie flüchteten, so irrten sie umher; man sagte unter den Nationen: Sie sollen nicht länger bei uns weilen! (4,15).
Auf diese Weise zeigt der Prophet sehr anschaulich, dass die Verbannung der Juden aus dem Land unvermeidlich war und einen anderen Charakter hatte als eine gewöhnliche Wegführung eines Volkes durch die Grausamkeit eines Eroberers oder die Eifersucht einer ehrgeizigen und rivalisierenden Nation. Es war für die Juden vergeblich, sich einzureden, dass es Gott war, der sie für eine bestimmte Zeit als missionierendes Volk einsetzte: Gott wird sie aussenden; einige wenige zur Vorbereitung auf das Königreich, und zwar dann, wenn es als Nation noch größer aufgestellt ist. Aber hier ist es ein Volk, das einst heilig war, jetzt aber unheilig, nicht geehrt in einem gnädigen Dienst und einem ernsten Vertrauen, sondern bestraft für ihre Entehrung seines Gesetzes und Heiligtums, und daher eine Ausgestoßene, die so schändlich war, dass sie selbst wie Aussätzige flohen und ihre eigene Verunreinigung und ihr Elend verkündigten. Der Ruin ist so vollständig, dass die Völker gleichsam sagen: „Sie werden nicht mehr in ihrem Land und ihrer Stadt wohnen.“