Behandelter Abschnitt Jer 21
Die Prophezeiung Jeremias wird in diesem Kapitel fortgesetzt. Die Anklage des Herrn richtet sich besonders gegen das Königshaus Davids. Die Sünde Zedekias war noch schwerwiegender. Die Schuld des Volkes und der Priester und Propheten wurde bereits aufgedeckt, aber nun wird das verantwortliche Oberhaupt des Volkes verurteilt. Es gab keine Ausnahme; das Verderben Judas ist vollständig.
Das Königtum war immer der letzte Stamm des Segens in der Geschichte Israels. Wenn nur der König recht gehabt hätte, obwohl das Volk und die Propheten sich so sehr geirrt hatten, würde Gott immer noch Israel segnen. Alles hing von dem König ab, dem Nachkommen Davids. Gott hätte vielleicht die Propheten und Priester und das Volk gezüchtigt, aber Er hätte um seines Knechtes David willen an ihnen festgehalten. Als aber nicht nur sie in die Irre gingen, sondern der König selbst der Anführer der Bosheit war, war es völlig unmöglich, an ihnen festzuhalten, und es war die leidvolle Aufgabe Jeremias, diese göttliche Entscheidung zu verkünden. Diese Verantwortung, die auf Zedekias Schultern ruhte, gibt dem, was er sagt, seine eigentliche Bedeutung: „Und zu dem Haus des Königs von Juda sollst du sagen: Hört das Wort des Herrn! Haus David, so spricht der Herr: Haltet jeden Morgen Gericht und befreit den Beraubten aus der Hand des Bedrückers, damit mein Grimm nicht ausbreche wie ein Feuer und unauslöschlich brenne wegen der Bosheit eurer Handlungen“ (Jer 21,11.12).